Nationalteam

Gegner-Porträt Bosnien-Herzegowina

Dienstag Abend (20:45) startet das österreichische Nationalteam in die UEFA Nations League B. Gegner ist in Zenica der aktuell Führende der Gruppe 3, Bosnien Herzegowina. Das Team von Robert Prosinecki startete letzte Woche mit einem 2:1-Sieg gegen Nordirland in den Bewerb. Wir haben für euch den morgigen Gegner genauer unter die Lupe genommen.

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Erfolge des Nationalteams

Das noch junge bosnische Nationalteam, das nach dem Zerfall Jugoslawiens 1992 neu formiert wurde, konnte sich bislang erst einmal für eine WM-Endrunde qualifizieren, und zwar für das Turnier 2014 in Brasilien. Zuvor war man bereits mehrmals nah dran, sich für ein Großereignis zu qualifizieren. Im Oktober 2003 wurde die Qualifikation für die Europameisterschaft 2004 durch ein Unentschieden im letzten Gruppenspiel (1:1 gegen Dänemark) knapp verpasst. Zuletzt scheiterte das bosnische Nationalteam in den Qualifikationen zur WM 2010 und zur EM 2012 knapp an Portugal.

Im Oktober 2013, direkt nach der erfolgreichen WM-Qualifikation, fand sich das Nationalteam sogar auf Rang 13 der FIFA-Weltrangliste wieder. In Brasilien schied man nach Niederlagen gegen Argentinien und Nigeria allerdings bereits in der Gruppenphase aus. Immerhin konnte im letzten Gruppenspiel gegen den Iran ein Sieg eingefahren werden.

Die europäische Gruppe H der WM-Qualifikation 2018 beendete Bosnien Herzegowina hinter Belgien und Griechenland auf dem soliden dritten Platz. Auf die Griechen fehlten schlussendlich nur zwei Punkte. Bosnien Herzegowina belegt in der FIFA Weltrangliste derzeit Rang 39 und liegt daher hinter Österreich (aktuell 23. Rang).

Spieler und Trainer

Mit rund 137 Mio EUR liegt der Marktwert des aktuellen bosnischen Kaders, der vor allem aus Legionären besteht, deutlich hinter jenem des österreichischen Nationalteams (derzeit rund 230 Mio EUR). Mittelfeldmotor Miralem Pjanic (Juventus Turin) und Sturmtank Edin Dzeko (AS Rom) stechen heraus. Der 28-Jährige Pjanic (Marktwert derzeit 65 Mio EUR) ist mit 81 Länderspieleinsätzen und 11 Teamtoren bereits einer der Routiniers. Er verlängerte erst im Sommer seinen Vertrag bei Juventus Turin vorzeitig bis 2023 und ist mit einem kolportierten Nettogehalt von 6,5 Mio EUR im Jahr einer der fünf Top-Verdiener der Serie A. Pjanic musste allerdings gegen Nordirland nach 83 Minuten mit muskulären Problemen verletzt vom Feld. Sein Einsatz am Dienstag ist fraglich.

Beschäftigen wird Österreichs Abwehr am Dienstag mit Sicherheit auch Mittelstürmer und Kapitän Edin Dzeko. Der mittlerweile 32-Jährige, der immer noch einen Marktwert von rund 25 Mio EUR hat, kommt bereits auf 52 Tore im bosnischen Teamdress. Der Torjäger holte 2009 mit dem VfL Wolfsburg die deutsche Meisterschaft und wurde Torschützenkönig in der deutschen Bundesliga.  Mit Manchester City wurde Dzeko zweimal englischer Meister (2012 und 2014) sowie Pokalsieger (2011). Die Torjägerkrone in der italienischen Serie A (2016/17) komplettiert seine eindrucksvolle Karriere. In der Saison 2016/17 wurde Dzeko zusätzlich Torschützenkönig der Europa League. Dzeko ist dreimaliger Fussballer des Jahres in Bosnien Herzegowina.

Ein weiterer Star sitzt bei Bosnien Herzegowina aber auf der Trainerbank: Robert Prosinecki ist seit Jänner 2018 im Amt und bislang äußerst erfolgreich – in 7 Spielen holte das Team unter dem 49-Jährigen drei Siege und drei Unentschieden. Prosinecki war in den 90iger Jahren als Spieler unter anderem beim FC Barcelona und Real Madrid unter Vertrag. Als Trainer ist Prosinecki hingegen noch ein unbeschriebenes Blatt: 2006 bis 2010 Co-Trainer der kroatischen Nationalmannschaft, betreute er 2010 bis 2012 Roter Stern Belgrad und holte mit dem Klub den serbischen Pokalsieg (Saison 2011/2012). Bis Ende 2017 war Prosinecki Nationaltrainer in Aserbaidschan. Unter Prosinecki spielt Bosnien Herzegowina zumeist ein offensives 4-3-3 System.

Aktuell ist des bosnische Team allerdings nicht nur aufgrund der Verletzung von Pjanic ersatzgeschwächt: Darko Todorovic (Salzburg) ist aufgrund einer Sperre nicht dabei. Zudem fehlen die Stammverteidiger Sead Kolasinac (FC Arsenal) und Ermin Bicakcic (Hoffenheim) verletzungsbedingt. Ebenfalls nicht dabei sind der Gesperrte Ognjen Vranjes (RSC Anderlecht) und Außenverteidiger Bojan Nastic (Genk). Insgesamt ist die bosnische Offensive wohl das Prunkstück der Mannschaft, während die Abwehr als fehleranfällig gilt.

Bilanz gegen das ÖFB-Team

Bislang traf das österreichische Team bereits dreimal auf Bosnien-Herzegowina und kann dabei eine positive Bilanz aufweisen. Zu Buche stehen zwei Siege für Österreich sowie ein Unentschieden. Die letzte Begegnung im Frühjahr 2015 in Wien endete mit einem 1:1. Nach oben zeigt jedoch die Formkurve der Bosnier: Aus den letzten fünf Spielen holte man drei Siege und zwei Unentschieden, darunter ein 3:1 gegen WM-Teilnehmer Südkorea.

Fazit

Es wird schwer für das österreichische Team, im Hexenkessel von Zenica, dem Stadion „Bilino Polje“, Punkte zu holen. Bosnien gilt als eines der ärmsten Länder Europas, und im Stadion vergessen die Zuschauer für kurze Zeit den tristen Alltag. Nicht selten peitschen die Fans ihr Team daher zu Höchstleistungen. Bis auf Dzeko fehlen Bosnien jedoch einige Schlüsselspieler. Bekommt die österreichische Abwehr daher den Sturmtank in den Griff, dürfte ein österreichischer Sieg durchaus realistisch sein.

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