Hannover 96 – Saisonvorschau 2016/2017

3. August 20169. Januar 2024 Oliver Schnetzer

Nach 14 Jahren Erstklassigkeit endete vergangenen Juni für Hannover 96 das Abenteuer Bundesliga. Als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht verabschiedeten sich die Niedersachsen beinahe kampflos in die Zweiklassigkeit. Dort will man am Freitag zum Eröffnungsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern ein deutliches Zeichen zum angestrebten Wiederaufstieg setzen. Im Duell zweier Traditionsclubs soll vor allem Neuzugang [spielerprofil spieler=“Martin Harnik“] der Offensive der „Roten“ neues Leben einhauchen. Mit [spielerprofil spieler=“Samuel Radlinger“] hofft ein österreichisches Tormann-Talent auf seine Chance.

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Rückblick auf die Saison 2015/2016

Die vergangene Saison war für Hannover zum Vergessen. Das 2:2 am ersten Spieltag gegen Darmstadt blieb eines von insgesamt nur vier Unentschieden in der gesamten Spielzeit. Sieben Siegen standen gleich 23 Niederlagen gegenüber. Bei einer Torquote von -31 lag man am Ende der Saison ganze zwölf Punkte vom rettenden Ufer entfernt. Es blieb das Ergebnis eines stetigen Bergabtrends: war man in der Saison 2011/12 noch 6., folgten in den kommenden Jahren die Positionen 9, 10, 13 und schließlich 18.

Zugänge

Mit nur 31 Toren in 34 Spielen präsentierten sich die Hannoveraner vergangene Saison vor allem in der Offensive erschreckend harmlos. Aus diesem Grund rüstete Trainer Stendel im Angriff auf. Prominentester Zugang ist unser ÖFB-Kicker Martin Harnik, der den ebenfalls abgestiegenen VfB Stuttgart verließ, um in einem neuen Umfeld zu alter Stärke zu finden. In der Sturmspitze wurde mit Niclas Füllkrug (1. FC Nürnberg) ein Mittelstürmer mit reichlich Zweitligaerfahrung verpflichtet. Der gebürtige Hannoveraner schlug Angebote aus dem Oberhaus aus, um mit seinem Heimatverein die Herausforderung Wiederaufstieg anzunehmen. Sebastian Maier (FC St. Pauli), Babacar Gueye (ES Troyes AC), Mike-Steven Bähre (Hallescher FC) und Marvin Bakalorz (SC Paderborn) sollen für Flexibilität vorm gegnerischen Tor sorgen. Florian Hübner (SV Sandhausen), Timo Hübers (1. FC Köln II) und Fynn Arkenberg aus der eigenen Reserve unterstützen die Defensive. Mit „nur“ 65 Gegentreffern erwies diese sich in der Vorsaison noch als vergleichsweise stabil.

Ach, wisst Ihr was, einer geht noch! Wir präsentieren: Martin #Harnik! https://t.co/0aiCZU4SLH #H96 #NiemalsAllein pic.twitter.com/ivtuuZpMWH

— Hannover 96 (@Hannover96) July 18, 2016

Abgänge

Auch wenn Hannover einen guten Teil seines Kaders für die neue Saison halten konnte, gingen dem Absteiger dennoch einige Stützen verloren. Bekannte Namen wie Ron-Robert Zieler (Leicester City), Adam Szalai (1866 Hoffenheim) oder Hiroki Sakai (Olympique Marseille) verließen den Verein. Der 33-jährige Christian Schulz wechselt in die österreichische Liga zu Sturm Graz. Weitere Abgänge sind: Marcelo (Besiktas), Mevlüt Erdinc (FC Metz), Ceyhun Gülselam (Ziel unbekannt), Alexander Milosevic (Besiktas) und Allan Saint-Maximin (AS Monaco).

Vorbereitung & Testspiele

In der Vorbereitung für die zweite Liga begrenzten sich die „Roten“ hauptsächlich auf Testspiele gegen Provinzgegner. Die lokalen Sparringpartner waren Germania Walsrode (10:0), TSV Barsinghausen (10:1), 1. FC Wunstorf (3:1) und der SV Ramlingen-Ehlershausen (10:0).

Zur Generalprobe gastierte schließlich mit Norwich City ein prominenter Gegner aus der zweithöchsten englischen Spielklasse (3:2). Marin Harnik blieb während dem Spiel solide, aber unauffällig. Alle Highlights findet ihr im Video.

Prognose für 2016/2017

Martin Harnik wurde definitiv nicht als Wechselspieler engagiert. Auf dem EM-Starter lasten hohe Erwartungen. Im zugute kommt die Formation von Trainer Stendel, der ihn in einer Nationalteam-ähnlichen Ausrichtung auf der rechten Außenbahn offensiv stürmen lässt. Taktisch ist das Spiel der Hannoveraner sehr offensiv ausgelegt. Es wird besonders wichtig sein, dass Harnik die Unsicherheit der vergangenen Monate hinter sich lässt und seine alten Knipser-Fähigkeiten wieder aufleben lässt. Nach dem eher zerstrittenen Abgang vom VfB und der Enttäuschung der EM erkannte man den Flügelflitzer zuletzt kaum wieder. Der Schritt in die Zweitklassigkeit könnte sich als genau richtig erweisen, um mit einem Erfolgslauf des Aufstiegsaspiranten zu alter Form zu finden. Hoffen wir, das Harnik schnell wieder in die Spur findet, seine Torjägerqualitäten werden schließlich auch bei der anstehenden WM-Quali dringend gebraucht.

Samuel Sahin-Radlinger wird voraussichtlich als Backup für Philipp Tschauner in die Saison starten. Kann der 23-jährige mittelfristig im Training überzeugen, hat er allerdings gute Chancen auf einen Stammplatz. Ein Grund mehr Hannover 96 die Daumen für den direkten Wiederaufstieg zu drücken.