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Wuchtel-Ecke: Als Simmering in Italien immer in „Ristorante“ landete und Herbert Prohaska ein Kondom-Automat zum Verhängnis wurde

In der neuen Ausgabe unserer Serie 12terMann Wuchtel-Ecke liefern wir euch witzige Auszüge aus dem Buch „Rot-weiß-rote Fußball Wuchteln – Heitere Geschichten hinter den Kulissen des österreichischen Fußballs“. Es geht um den 1. Simmeringer SC, der mit dem Zug durch Italien vermeintlich im Kreis gefahren ist und immer wieder in „Ristorante“ landete. Zudem gibt es eine grandiose Anekdote aus Herbert Prohaskas Nationalteam-Karriere. Die Anreise zum WM-Qualifikationsspiel in Finnland gestaltete sich 1980 nämlich schwierig – sein Ticket verschwand hinter einem Kondom-Automaten.

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Beginnen wir mit dem 1. Simmeringer SC unter Josef „Pepi“ Argauer. Simmering hatte in den 50ern eine erfolgreiche Zeit. Sie spielten von 1951 bis 1964 in der höchsten Liga und qualifizierten sich auch für den Mitropacup. So ging es für Mannschaft und Trainer auch mit dem Zug durch Italien. Die Reise gestaltete sich aber anfangs schwierig – denn die Spieler dachten, dass der Zug im Kreis fährt. Beim einem Halt in Italien fragte der Trainer nach dem Standort – wo befindet sich der Zug? „Ristorante“ war die Antwort eines Spielers. Nächster Halt in Italien, selber Vorgang. Der Trainer fragt erneut nach dem Ort, ein Spieler antwortet etwas verdutzt. „Chef, des gibt’s ned. Wir fahren da im Kreis. Wir sind schon wieder in Ristorante“, wird im Buch „Rot-weiß-rote Fußball Wuchteln“ zitiert. Irgendwann war hoffentlich klar, dass jeder größere Bahnhof ein „Ristorante“ – also ein Restaurant – hat.  

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Herbert Prohaska wurde am Weg zum Nationalteam ein Kondom-Automat zum Verhängnis. Österreich gastierte am 24. September 1980 in Finnland. Dort bestreitete Österreich das zweite Spiel in der WM-Qualifikation für die Endrunde 1982. Hans Krankl und Herbert Prohaska reisten von ihren Vereinen einzeln an und trafen sich am Hinweg in Frankfurt. Von dort ging der Flieger nach Helsinki. Prohaska hatte den ersten Check hinter sich und ging mit seiner Bordkarte noch vorm Flug aufs Klo. Er hatte große italienische Sportzeitungen dabei. Diese legte er samt Ticket auf einen Kondom-Automaten am Klo. Irgendwie verrutschte aber die Bordingkarte zwischen Kondom-Automat und Wand – und blieb stecken. Prohaska hat die Karte nicht mehr herausbekommen. Vorm betreten des Flugzeuges bat ihn dann eine Stewardess ums Ticket, das Prohaska eben nicht mehr dabei hatte. Daraufhin entstand eine kuriose Konversation, die im Buch „Rot-weiß-rote Fußball Wuchteln“ so wiedergegeben wird:

Prohaska erklärte der Stewardess, dass ihm die Karte hinter den Kondom-Automaten gerutscht ist. Die Dame glaubte es ihm zuerst nicht und reagierte mit einem mittleren Lachkrampf. Letztendlich konnte die Stewardess dem Teamspieler nicht helfen. Entweder er kommt noch irgendwie an die Karte hinterm Kondom-Automaten – oder er kauft sich eine Neue. Herbert Prohaska kaufte sich letztendlich eine neue Karte – und reiste nach Finnland, wo das Nationalteam übrigens einen 2:0 Sieg feierte. 

David Chomiczuk

David CHOMICZUK
(Redaktion)

Bei 12terMann seit: 04/2017

M: david.chomiczuk@12termann.at