Nachwuchs

U21-Europameisterschaft: Vorschau auf Österreichs Gruppengegner

Die Generalprobe für die am Sonntag beginnende U21-Europameisterschaft in Italien und San Marino hätte für Österreichs Auswahl nicht besser verlaufen können. Mit dem gestrigen 3:1-Erfolg über Frankreich in Hartberg tankte die rot-weiß-rote Mannschaft vor der ersten U21-EM-Teilnahme überhaupt nochmals gehörig Selbstvertrauen. Österreichs Nachwuchskicker steigen am Montag ins Turnier ein. Wir präsentieren euch in einem Überblick die drei Gegner aus Gruppe B.  

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Gegen Serbien und einen „Königlichen“

Zum Auftakt geht es für die Mannschaft von Werner Gregoritsch am Montag, 17. Juni, um 18:30 in Trieste mit Serbien gegen einen alten Bekannten. Das Team von Cheftrainer Goran Djorovic konnte die Gruppe 7 in der abgelaufenen EM-Qualifikation souverän mit acht Siegen aus zehn Spielen abschließen, vier Punkte vor Österreich liegend. 

Die U21-Kicker vom Balkan haben sich zum dritten Mal in Folge für eine EM-Endrunde qualifizieren können. Zum ersten Mal gelang dies unter eigenem Namen 2007. Zuvor trat man als Teil Jugoslawiens und Serbien und Montenegros an. Seit mittlerweile zehn Spielen bei einer europäischen Endrunde warten die Serben auf einen Sieg, der letzte „Dreier“ gelang 2007 beim Turnier in den Niederlanden. Jedoch können sie auf eine erfolgreiche U21-EM-Geschichte zurückblicken; insgesamt drei Finalteilnahmen stehen bis heute zu Buche, 1990 (als Jugoslawien) und 2004 (als Serbien und Montenegro) musste man sich erst im letzten Spiel geschlagen geben, 1978 konnte (als Jugoslawien) sogar der Titelgewinn bejubelt werden. 

Zum fünften Mal kommt es am Montag in einem Pflichtspiel zu einem U21-Aufeinandertreffen Österreichs mit Serbien. In den bisherigen vier Spielen gelangen den Serben drei Siege, Österreich konnte ihnen erst einmal ein Remis abknöpfen, nämlich im zweiten Aufeinandertreffen der letzten Qualifikation, als es in Novi Sad ein 0:0 gab. Das Hinspiel im November 2017 ging mit 3:1 an Serbien. Die ersten beiden Begegnungen liegen schon länger zurück; in der Qualifikationsgruppe zur Endrunde 1992 unterlag Österreich Jugoslawien zweimal. 

Die wohl prominentesten Namen in Serbiens Auswahl sind Nikola Milenkovic, Andrija Zivkovic, Nemanja Radonjic und natürlich Luka Jovic. Milenkovic, Innenverteidiger beim AC Florenz, brachte es in der abgelaufenen Spielzeit 2018/19 auf insgesamt 38 Pflichtspiele in Italien, wobei ihm drei Treffer gelangen. Zivkovic, derzeit bei Benfica Lissabon unter Vertrag, kam 18/19 auf 30 wettbewerbsübergreifende Einsätze, wobei dem Mittelfeldspieler sieben Assists gelangen, ein Treffer blieb ihm jedoch verwehrt. Radonjic brachte es in der letzten Spielzeit bei Olympique Marseille als Flügelstürmer in ebenfalls 30 wettbewerbsübergreifenden Einsätzen auf fünf Scorerpunkte (vier Tore, eine Vorlage). Der wohl bekannteste Spieler im serbischen U21-EM-Kader ist aber definitiv Luka Jovic. Der 21-jährige Stürmer explodierte in der abgelaufenen Saison förmlich bei Eintracht Frankfurt. Unter Chefcoach Adi Hütter gelangen ihm in insgesamt 48 Spielen 27 Tore und sieben Auflagen. Diese unglaubliche Leistung blieb auch Real Madrid nicht verborgen, Jovic unterzeichnete kürzlich einen Vertrag in Madrid und wird kommende Saison für die „Königlichen“ auf Torjagd gehen. 

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In Runde zwei wartet „Danish Dynamite“

Österreichs zweiter Gruppengegner am Donnerstag, 20. Juni, um 18:30 in Udine heißt Dänemark. Die Skandinavier, seit 2015 von Niels Frederiksen gecoacht, sammelten in den zehn Qualifikationsspielen insgesamt 23 Punkte, man musste nur eine Niederlage einstecken. 

Dänemark nimmt zum vierten Mal an einer U21-EM-Endrunde teil (2011 war man als Gastgeber automatisch qualifiziert).Die besten Endrunden-Ergebnisse wurden 1992 und 2015 erreicht, als man jeweils ins Halbfinale vordrang. Zum Auftakt geht es für Dänemark gegen die Deutschen, welchen man sich bei den letzten beiden Endrunden zweimal klar mit 0:3 beugen musste.

Die Bilanz gegen die Dänen ist aus ÖFB-Sicht mit vier Siegen, vier Niederlagen und einem Remis völlig ausgeglichen. Im letzten direkten Duell im Oktober 2018 gab es in einem Testspiel einen rot-weiß-roten 2:0-Erfolg. 

Besonders hervorzuheben im dänischen Euro-Kader ist wohl Jacob Bruun Larsen. Der 20-jährige Flügelspieler kam in der vergangenen Saison auf insgesamt 30 Einsätze für Borussia Dortmund in Liga, Pokal und UEFA Champions League, wobei ihm sechs Scorerpunkte gelangen. Auch nicht unbekannt ist Joachim Andersen von Sampdoria Genua. Der 190 Zentimeter große Innenverteidiger war 18/19 gesetzt und brachte es in der italienischen Liga und Pokal auf 34 Einsätze, wo ihm ein Assist vergönnt war. Weiters zu erwähnen wären auch noch Joakim Maehle (Außenverteidiger/KRC Genk), Philip Billing (Mittelfeld/Huddersfield Town), sowie Robert Skov (Flügel/FC Kopenhagen) und Andreas Skov-Olson vom FC Nordsjaelland, welcher ebenfalls am Flügel beheimatet ist. Auch Asger Sörensen dürfte österreichischen Fußballfans ein Begriff sein; der Verteidiger schloss sich im Jänner 2014 dem FC Red Bull Salzburg an, wo er sich jedoch auch aufgrund schwerer Verletzungen nie richtig durchsetzen konnte. Nach Einsätzen für den FC Liefering wurde er im Juli 2017 an den SSV Jahn Regensburg verliehen. 

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Zum Abschluss der Gruppenphase gegen den „ewigen Rivalen“ 

Am dritten und letzten Gruppenspieltag trifft Österreichs U21-Nationalmannschaft am Sonntag, 23. Juni, um 21:00 (erneut in Udine) auf Deutschland. Die von Stefan Kuntz trainierte DFB-Auswahl geht 2019 als Titelverteidiger ins Turnier. In der Qualifikation war kein Team torgefährlicher, aus zehn Spielen holte man acht Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage, bei 33 erzielten Treffern. 

Österreich hat gegen den zweifachen U21-Europameister (2009 und 2017) eine verheerende Bilanz. Nach insgesamt zehn Aufeinandertreffen wartet Österreich immer noch auf den ersten Sieg. Ein einziges Unentschieden konnte im April 1983 in der EM-Qualifikation geholt werden, die restlichen neun Partien gingen allesamt verloren. 

Deutschland zählt auch 2019 definitiv zum engeren Favoritenkreis auf den Titel. Bis auf zwei Spieler (Benjamin Henrichs von AS Monaco und Lukas Nmecha von Manchester City, derzeit verliehen an Preston North End) stehen sämtliche Kaderspieler bei deutschen Erst- oder Zweitligisten unter Vertrag, nicht wenige von ihnen konnten auf eine Spielzeit mit zahlreichen Einsätzen zurückblicken. Besonders erwähnenswert sind hier unter anderem die beiden Schlussmänner Alexander Nübel (22 Einsätze für den FC Schalke 04) und Florian Müller (25 Einsätze für den 1. FSV Mainz 05). Zu unumstritten Stammspielern bei ihren Vereinen avancierten beispielsweise Lukas Klostermann, der es in 40 Saisonspielen für RB Leipzig auf acht Scorerpunkte brachte und Maximilian Eggestein, der in 39 Einsätzen 13 Scorerpunkte für den SV Werder Bremen verzeichnen konnte. Auch Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen), Waldemar Anton (Hannover 96), Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach), Suat Serdar (FC Schalke 04) und Luca Waldschmidt (SC Freiburg) kamen wettbewerbsübergreifend auf über 30 Saisoneinsätze.    

Für die österreichische U21-Fußballnationalmannschaft beginnt am Montag die erste Teilnahme an einer U21-Europameisterschaft überhaupt. Die Gruppe B ist definitiv keine einfach zu bewältigende, aber die Mannschaft von Werner Gregoritsch wird alles daran setzen, den rot-weiß-roten Fußballfans ein „Sommermärchen 2019“ bescheren. 

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