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PORTRAIT: Nicolas Seiwald – Der Prototyp-Bulle

[spielerprofil spieler=“Nicolas Seiwald“] wurde, gemeinsam mit seinem Teamkollegen [spielerprofil spieler=“Junior Adamu“] (zum Portrait geht es hier), von Franco Foda das erste Mal ins A-Nationalteam einberufen. Völlig zurecht, betrachtet man die Entwicklung, die der 20-Jährige in den letzten Jahren und Monaten genommen hat.

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Seiwald kann als Prototyp der Philosophie vom FC Red Bull Salzburg und gleichzeitig als Vorbild für viele junge, ehrgeizige Nachwuchsspieler gesehen werden. Der Mittelfeldakteur spielt bereits seit über zehn Jahren – genauer gesagt seit der U9 – im Klub und durchlief seitdem die einzelnen Nachwuchsteams und Akademiemannschaften. Dabei ging er schon in jungen Jahren als Leader voran. Im Jahr 2016 gewann er als Kapitän unter anderem mit der U15 den Titel in der ÖFB-Jugendliga. Zwei weitere Meistertitel mit der AKA U16 (2017 & 2018) sowie ein weiterer mit der AKA U18 (2019) sollten folgen. Der gebürtige Kuchler trägt das Siegergen also bereits von klein auf in sich, was ihm sicher dabei half, auch beim Salzburger Farmteam FC Liefering zu überzeugen und damit den berüchtigten Sprung zu schaffen.

Seiwald fühlt sich im Mittelfeld am wohlsten. Beim FC Red Bull Salzburg, wo er seit dieser Saison zum Stammpersonal zählt, übernimmt er die Position des linken Achters und gibt dabei nicht selten den Takt vor, wie im Champions-League-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg, als er in der zwölften Spielminute Noah Okafor mit einem langen Ball perfekt in Szene setzte. Der Schweizer scheiterte zwar an der Querlatte. Wenige Minuten zuvor hatte Seiwald jedoch bereits die Vorlage zum 1:0 durch Karim Adeyemi geliefert.

Beim Inszenieren von Angriffen kommt ihm seine gute Technik zugute. Er braucht meist nur wenige Kontakte, um den Ball zu verarbeiten und gezielt weiterzuleiten. Im „SoccerBot 360“, einem kreisförmigen Trainingsgerät, bei dem die Spieler unter Zeitdruck möglichst viele kleine Fußballtore treffen müssen, hat Seiwald bereits den ein oder anderen Highscore aufgestellt.

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Eine seiner weiteren Stärken, die vor allem beim Pressing-Spiel der Salzburger zum Vorschein kommt, ist das Unterbinden von gegnerischen Angriffen. Mit seiner Fähigkeit das Spiel und vor allem seine Gegner zu lesen und deren Aktionen zu antizipieren, geht er oft als Sieger aus Zweikämpfen hervor. Das beweist auch die Statistik:

Zudem überzeugt Seiwald mit einer fast schon stoischen Ruhe auf dem Platz. Und eine eher ruhige, introvertierte Person ist er auch neben dem Platz. Familie und Freunde, die ihn im Stadion stets anfeuern, geben ihm Halt. So hatte Seiwald in seinem ersten Champions-League-Heimspiel, während die Champions-League-Hymne ertönte, fast durchgehend einen Grinser im Gesicht, weil er seine Freunde, die ihn frenetisch bejubelten, auf der Tribüne erspähte.

Mittlerweile zählt der Salzburger zu einer absoluten Fixgröße im Team der Bullen. Nicht umsonst hält Seiwald momentan bei den meisten Einsatzminuten in der Mannschaft. Ermüdung lässt er sich jedoch nicht anmerken, so wirft er in jedem Spiel bis zum Schlusspfiff alles in die Waagschale.

Und nun dürfen wir dem jungen Fußballtalent also auch im A-Nationalteam auf die Beine schauen. Zuvor konnte man ihn bereits in acht Spielen im U21-Nationalteam im Rot-Weiß-Roten-Dress auflaufen sehen. Sein Debüt in der U21 gab er übrigens im März diesen Jahres – das zeigt, wie schnell es im Fußball gehen kann.