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UEFA Nations League – große Chance für kleine Nationen

Am 06. September 2018 kommt es zu einer Premiere im Europäischen Fußball. An diesem Tag werden die ersten Spiele der UEFA Nations League angepfiffen. In dem neu geschaffenen Bewerb geht es nicht nur um den Titel des Nations League Gewinners, sondern auch um Startplätze für die EURO 2020. Vor allem für die „Fußballzwerge“ geht es um die historische Chance, sich für eine Endrunde zu qualifzieren.

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Die Nations League wird in 4 Divisionen gespielt, in welche die Nationalteams nach ihrer Stärke eingeteilt wurden. So tummeln sich in Division A unter anderem Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal. Österreich spielt in der Gruppe 3 von Division B gegen Nordirland und Bosnien-Herzegowina.

Der neue Bewerb hat aber auch eklatante Auswirkungen auf die EURO 2020. Denn die jeweils vier besten Teams jeder Divsion, die nicht über die reguläre Qualifikation ihr Ticket für die Endrunde buchen, spielen in Play-Offs um die Teilnahme am Turnier.

Teilnehmer an Divison D (Quelle: uefa.com)

Somit ist garantiert, das sich auch ein Team aus der schwächsten Division D über die Nations League für die Europameisterschaft qualifiziert. Für die dort vertretenen Nationen bietet sich dadurch eine historische Chance, von den 16 Teams dieser Division konnte sich einzig Lettland einmal für eine Endrunde qualifizieren. Wir haben uns mit Vertretern aus Luxemburg und Liechtenstein über den Bewerb unterhalten.

In Luxemburg freut man sich schon sehr auf die Nations League, auch das Ziel ist mit „Gruppensieg“ und dem damit verbundenen Playoff-Halbfinale klar definiert. Bei den Gruppengegner Weißrussland, Moldawien und San Marino ein durchaus realistisches Vorhaben, vor allem wenn man bedenkt dass das Team in den letzten beiden Qualifikationen durchaus erfolgreich unterwegs war und jedesmal eine andere Nation auf den letzten Gruppenplatz verwies.

„Natürlich sind wir uns der Schwere der Aufgabe bewusst und auch der Tatsache, dass noch wenigstens 8 andere Teams sich Chancen auf das Halbfinale ausrechnen. Aber die Entwicklung der Mannschaft die letzten Jahre gibt uns Anlass zur Hoffnung. Natürlich müssen wir von Verletzungen verschont bleiben und es muss alles passen. Die Tagesform wird sehr wichtig sein.“ (Marc Diederich, luxemburgischer Fußballverband)

Auch in Punkto Zuseher erhofft man sich in Luxemburg einiges. Normalerweise kamen die Fans eher darum ins Stadion, um den Stars der Gegner auf die Beine zu sehen. Nun besteht aber erstmals die Chance sich tatsächlich für eine Endrunde zu qualifizieren. Und da parallel zur Nations League auch die normale EM-Qualifikation ausgespielt wird sind auch weiterhin Spiele gegen Spitzenteams möglich.

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Auch in Liechtenstein, unserem kleinsten Nachbarland, sieht man die Nations League sehr positiv. Mit Mazedonien, Armenien und Gibraltar hat das Team aber eine schwierige Gruppe erwischt. Man freut sich vor allem darauf, mehr Spiele nun auch offensiv gestalten zu können. Bisher ging es bei den meisten Partien darum, nicht komplett unterzugehen. Beim LFV ist man auch der Meinung, das die Nations League auch für die Teams der anderen Ligen interessant ist, da man die Spiele gegen Teams auf Augenhöhe bestreitet.

Wie sich das Zuseherinteresse entwickeln wird, wagt man in Liechtenstein noch nicht abzuschätzen. Hier wird der sportliche Erfolg darüber entscheiden, ob nur die harte Fanbase die Spiele besucht oder eine breitere Masse an Zusehern angelockt werden kann.

„Wir haben in Liechtenstein eine kleine, aber treue Fangemeinde. Die meisten werden wohl auch die Spiele der Nations League anschauen kommen. Grundsätzlich ist es aber sicher nicht einfach, die Spiele der Liga D zu verkaufen. Der sportliche Erfolg wird das wichtigste Argument sein, das zieht. Wenn es gelingt, um den Aufsteig mitzuspielen, dann kann es für die Fans attraktiver werden mit dabei zu sein und Erfolge zu feiern.“ (Rene Pauritsch, Teamchef Liechtenstein)

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Matthias Riemer

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Matthias Riemer
(Redaktionsleitung/Frauenfußball)

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