
Österreich steht vor den kommenden Länderspielen in der EM-Qualifikation unter Druck. Der Start in die EM-Quali ist mit Niederlagen gegen Polen und Israel misslungen. Jetzt gehören gegen Slowenien am Freitag in Klagenfurt und gegen Nordmazedonien am 10. Juni in Skopje die ersten Siege her. Vor den wichtigen Qualifikationsspielen haben wir uns die Form der Kicker in unserem 12terMann-ÖFB-Teamspieler-Check angesehen.
Heinz Lindner (Grasshoppers Zürich)
Heinz Lindner ist mit Grasshopper Club Zürich aus der Schweizer Super League abgestiegen. Lindner war für die GC-Fans aber der einzige Lichtblick im Kader. „Außer Heinz Lindner könnt ihr alle gehen“, hieß es etwa auf einem Spruchband. In 35 Ligaspielen musste Lindner zwar 68 Mal hinter sich greifen, war aber in einer enttäuschenden Züricher Mannschaft selten für die Gegentore verantwortlich. So reist Lindner zwar als Absteiger, aber dafür auch mit viel Spielpraxis in der höchsten Schweizer Spielklasse zum Teamcamp.
Cican Stankovic (Red Bull Salzburg)
Die Nummer 1 der Salzburger hat aufgrund der starken Defensive der Salzburger zeitweise wenig zu tun. Mit 23 Gegentoren in 28 Ligaspielen zählt er trotzdem zu den besten Torhütern in der heimischen Liga. Insgesamt spielte er in der heurigen Bundesliga-Saison elf Mal zu null.
Pavao Pervan (VfL Wolfsburg)
Pervan hat nach der Verletzung von Wolfsburg-Stammgoalie Koen Kasteels im April das Einserleiberl erobert. Mit dem VfL feierte er in den letzten sieben Spielen der Saison vier Siege, kassierte neun Gegentore und fixierte als Tabellensechster einen Startplatz in der UEFA Europa League-Gruppenphase. Spielpraxis in der Bundesliga und Selbstvertrauen durch einen erfolgreichen Saisonabschluss, sind wohl der Grund, wieso Teamchef Franco Foda den 31-Jährigen anstelle von Rapid-Goalie Richard Strebinger ins Nationalteam einberufen hat.
Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt)
Martin Hinteregger hat sich nach seiner Leihe vom FC Augsburg zu Eintracht Frankfurt stark gesteigert. Hinteregger war im Frühjahr unter Adi Hütter gesetzt und hat eine tolle Zweikampf-Bilanz. Stellungsspiel und Torgefährlichkeit bei Standards haben Hinteregger zu einem begehrten Innenverteidiger gemacht. Mit der Eintracht erreichte er Platz sieben in der Bundesliga und zog sogar bis in Halbfinale der UEFA Europa League ein. In der Europa League war im Mai gegen Chelsea erst im Halbfinale das Europacup-Märchen vorbei – Hinteregger zählte trotz eines verschossenen Elfmeters zu den besten Spielern auf dem Platz.
Ob Eintracht Frankfurt den ÖFB-Innenverteidiger als angeblich teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte fix verpflichten wird, ist noch unklar. Jetzt geht es für Hinteregger mal als Fixstarter in der Defensive zum Nationalteam.
Philipp Lienhart (SC Freiburg)
Der 22-Jährige verpasste mit einer Gehirnerschütterung das Saisonfinish in der Bundesliga. Er ist aber rechtzeitig für das Länderspiel-Doppel gegen Slowenien und Nordmazedonien wieder fit geworden und steht statt dem verletzten Sevilla-Legionär Maximilian Wöber im ÖFB-Kader. Lienhart spielt außerdem mit dem U21-Nationalteam bei der am 16. Juni beginnenden U21-EM in Italien und in San Marino.
Aleksandar Dragovic (Bayer 04 Leverkusen)
Dragovic hat bei Leverkusen seinen Startplatz verloren. Sein letzter Startelf-Einsatz war am 17. März bei der 1:3-Heimniederlage gegen Werder Bremen. Seit der letzten Länderspiel-Pause Ende März, wurde „Drago“ in der Bundesliga nur vier Mal eingewechselt und saß sogar fünf Mal auf der Tribüne. Ein Abschied aus Leverkusen könnte im Sommer eine Option werden. Jetzt sammelt Dragovic aber im Nationalteam hoffentlich viel Selbstvertrauen.
Stefan Posch (TSG Hoffenheim)
Stefan Posch ist einer der großen Shooting-Stars der Saison. Sein Fußballjahr 2018/19 in Zahlen: 17 Einsätze in der Bundesliga, zwei UEFA Champions League-Spiele und ein Spiel im DFB-Pokal. Auch wenn Posch bei den Hoffenheimern zuletzt nicht berücksichtigt wurde, der 22-Jährige ist aber eine der großen Zukunftshoffnungen in Österreichs Fußball. Zuletzt wurde Posch mit Schalke 04 in Verbindung gebracht. Posch steht wie Lienhart nicht nur im Teamkader für die EM-Quali, sondern auch im U21-Kader für die U21-EM Mitte Juni.
David Alaba (FC Bayern München)
David Alaba ist Dauerbrenner bei den Bayern und reist als Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger zum Nationalteam. Im letzten Bundesliga-Spiel der Saison erzielte er ein Tor und lieferte auch einen Assist. Im Pokal-Finale gegen Leipzig bereite der das 1:0 durch Robert Lewandowski vor. Alaba ist in guter Form und wird eine wichtige Stütze im Nationalteam sein.
Albert Vallci (Red Bull Salzburg)
Im Herbst noch linker Außerverteidiger bei Wacker Innsbruck, im Frühjahr Innenverteidiger bei Red Bull Salzburg und jetzt der Neuling im Team – das ist Albert Vallci. Der 22-Jährige war bei den Bullen im Frühjahr ein sicherer Rückhalt im Team. Vallci erzielte beim 7:0 gegen SKN St. Pölten im letzten Spiel in der heimischen Bundesliga sogar seinen Premieren-Treffer im Bullen-Trikot. Teamchef Franco Foda baut auf das Talent jetzt auch im Team. Immerhin ist er unter anderem als Innenverteidiger und linker Außenverteidiger und vereinzelt auch im linken Mittelfeld oder als rechter Außenverteidiger vielseitig einsetzbar.