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Michael Gregoritsch: Vom Buh-Mann zum EM-Torschützen

Nach dem Spiel kam [spielerprofil spieler=“Michael Gregoritsch“] sehr emotional zum Interview beim ORF. „Es bedeutet mir alles, mein Bruder hat heute Geburtstag. Ich habe ein schweres Jahr hinter mir und das ist für alle, die an mich geglaubt haben. Es ist wunderschön.“ Kein Wunder, die letzten zwei Jahre waren hart für ihn und geprägt von Kritik über seine Person. Gestern hat er bewiesen, warum er wichtig für das Nationalteam ist und Franco Foda es nicht bereuen muss, dass er ausgerechnet ihn zur Europameisterschaft mitgenommen hat. 

Foto-Credits: Robert Lösch

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Der Fußball schreibt die schönsten Geschichten, so auch jene von Michael Gregoritsch

Nach insgesamt 49 Spielen – in den letzten beiden Saisonen – brachte es Michael Gregoritsch in der deutschen Bundesliga auf zwei Tore, dem folgten drei Assists. Die vergangene Saison darf zurecht als Seuchenjahr in der Vita des Steirers bezeichnet werden. Ab dem 17. Jänner 2020 engagierte sich Gregoritsch leihweise für den abstiegsgefährdeten Schalke 04. Es gelang ihm ein Debüt nach Wunsch. Im ersten Spiel erzielte er einen Treffer und steuerte einen Assist beim 2:0-Sieg über Borussia M’Gladbach bei, doch ab diesem Zeitpunkt war er nur dreimal in der Startformation. Es ging ähnlich weiter wie es zuvor bei Augsburg endete – eine Saison zum Vergessen. 

Nach dem Motto „Neue Saison, neues Glück“ gelang ihm im Auftaktspiel der Saison 2020/2021 wieder ein Treffer. Ausgerechnet im ersten Spiel, diesmal beim 1:3-Sieg über Union Berlin. Es schien verhext, denn danach ging nicht mehr viel. De facto: Wenige Spielminuten und insgesamt zwei Assists in der restlichen Saison. Die Stimmen wurden lauter, viel lauter, speziell als Franco Foda ihn für den EM-Kader nominierte und man Gregoritsch im Aufgebot vorfand. Kaum jemand verstand, warum Foda sich so entschied und das Ganze wurde sehr zum Leid von Michael Gregoritsch, an seiner Person ausgetragen. Kommentare wie: „Was wollen wir mit so jemandem bei der EM?“ oder „Gregoritsch anstatt Grbic, ich glaub es ja nicht!“, standen an der Tagesordnung. Die öffentliche Meinung zu „Gregerl“ dem „Trainersöhnchen“ war immer etwas kritischer als bei vielen anderen Spielern, obwohl 160 Spiele und 30 Tore in der deutschen Bundesliga eine ansprechende Leistung sind. 

Die erfreuliche Wende bei der Europameisterschaft

Umso erfreulicher, dass gerade im Auftaktspiel der EM der Knopf aufging. Nach hervorragender Hereingabe von [spielerprofil spieler=“David Alaba“], erzielte Michael Gregoritsch den heiß ersehnten 2:1-Führungstreffer für Österreich. Man merkte, dass ein enormer Druck von seiner Schulter fiel. Das erste Mal nach sehr langer Zeit verstummten augenblicklich die Kritiker. Das gesamte Team freute sich für ihn, unter anderem auch Franco Foda, der schon seit Langem immer wieder auf Gregoritsch zählte. Es machte sich bezahlt. 

Wir sind uns sicher, dass Michael Gregoritsch auch in den kommenden Spielen für Wirbel in der Offensive sorgen wird, weil er den Unterschied ausmachen kann. Er wird bei den noch ausstehenden Partien definitiv befreiter spielen, als es noch zuvor gegen Nordmazedonien der Fall war. Spätestens nach dem Interview mit dem ORF sollte jeder wissen, wie viel es ihm bedeutet für Österreich zu spielen. Getroffen hat er immer wieder, und das wird er hoffentlich auch weiterhin. 

 

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