Nationalteam

ÖFB EM-Qualifikation / Liechtenstein vs Österreich – die Vorschau

Pflichtsieg, aber kein Selbstläufer

Auch dank eines österreichischen Trainergespanns ist Liechtensteins Fußball im Aufwind. Sonst spricht aber am Freitag einiges für Österreich. 

Die Ausgangslage vor dem Spiel in Vaduz könnte für das Nationalteam nicht besser sein. Mit drei Siegen in vier Spielen und vier Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Schweden war im Vorfeld nicht zu rechnen. Umso wichtiger wird es, die bisher gezeigten Leistungen auch gegen die vermeintlich schwächeren Liechtensteiner zu bestätigen. Um die Konzentration und den Ernst in der Vorbereitung aufrecht zu erhalten, standen Warnungen und das Hervorheben der Stärke des Gegners – neben der Frisur von Marko Arnautovic – im Zentrum der Pressekonferenzen. „Wenn man denkt, man kann locker ins Spiel gehen, wäre das schon der erste große Fehler“ so ÖFB-Coach Koller.

Kein Underdog mehr

Mit vier Punkten aus vier Spielen liegt die Truppe des österreichischen Trainers Rene Pauritsch derzeit eindeutig über dem Soll in der Quali-Gruppe G. Mit Moldawien (0:1) und Montenegro (0:0) mussten bereits zwei höher eingeschätzte Nationen die Heimstärke der Mannen aus dem Fürstentum anerkennen. Und auch die Auswärtsspiele gegen die haushohen Favoriten Russland und Schweden waren alles andere als Debakel. In Khimki hielt man bis zur Halbzeit ein 0:0, kassierte danach noch vier Tore. Und auch beim 0:2 in Stockholm war Liechtenstein der Sensation nahe. Durchschnittlich nur 1,5 Gegentore sind eindeutig nicht der Wert eines Fußballzwerges.

Österreichisches Know-How

Pauritsch ist als Trainer und Technischer Leiter hauptverantwortlich für die gute Performance der Liechtensteiner Kicker. Der Steirer ist seit 2008 im Verband tätig, trainierte erst die U21, 2013 übernahm er das A-Team. In zehn Qualifikationsspielen erreichte der 51-Jährige immerhin einen Sieg (Moldawien) und drei Unentschieden (Slowakei, Lettland, Montenegro). Tormanntrainer ist der Vorarlberger Dietmar Kupnik, den Nachwuchsbereich betreut Heinz Fuchsbichler, dessen Co-Trainer Pauritsch bei Austria Lustenau zwei Saisonen (2005-2007) lang war, bevor er sich entschied ein paar Kilometer über die Grenze zu wechseln. Fuchsbichler folgte ihm nach Trainerstationen in Altach, Wolfurt, Ried und Al Wahda (VAE) im Sommer 2013.

Weiße Weste

Es ist das siebte Aufeinandertreffen zwischen den beiden Ländern, bisher blieb Österreich stets siegreich. Ein Blick auf die letzten Duelle ist jedoch Warnung genug. Gab es vor dem Jahr 2000 in drei Spielen ebenso viele österreichische Kantersiege (’94: 4:0, ’95: 7:0, ’98: 6:0), so zeigt sich in den Spielen danach ein anderes Bild. In der Qualifikation zur WM 2002 schaffte man mit Müh und Not einen 2:0-Sieg in Tirol und ein 1:0 in Vaduz. 2006 verhinderte Österreich unter Trainer Hickersberger die ganz große Blamage und drehte einen 0:1-Rückstand durch späte Treffer von Garics (77.) und Prager (84.) gerade noch in einen Sieg. Der einzige Treffer gegen Österreich in der Geschichte Liechtensteins gelang damals Rekordtorschütze Mario Frick, der mit 40 Jahren zweitälteste aktuelle Teamspieler Europas (nur Armeniens Torhüter Berezovski ist älter).

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Wenige Fragen offen

Auf österreichischer Seite wird es punkto Aufstellung wohl wenige Überraschungen geben, wenngleich Koller diese Behauptung schon das ein oder andere Mal widerlegte. Die Form der einzelnen Spieler und verletzungsbedingte Ausfälle sorgen aber dafür, dass sich die Startelf von selbst ergibt. Passiert nichts Unvorhergesehenes wird Österreich im üblichen 4-2-3-1-System auftreten, in dem Dragovic und Hinteregger vor Torhüter Almer die Innenverteidigung, flankiert von Klein (rechts) und Fuchs (links), bilden. Im defensiven Mittelfeld wird das Duo Alaba-Baumgartlinger die Fäden ziehen. Zlatko Junuzovic, Marko Arnautovic und Martin Harnik sollen offensiv für Gefahr sorgen und Solo-Stürmer Janko mit Bällen versorgen. Und sollte es aus dem Spiel heraus nicht gelingen, Torgefahr zu erzeugen, stehen ja noch diverse Standard-Spezialisten bereit.

Ein kleiner Tipp an Liechtensteins Defensive: Versuchen, Freistöße in 16-er Nähe zu verhindern! 

Schweden, Russland gefordert

In den Parallelspielen der Gruppe G sind die Verfolger Russland und Schweden auswärts in Moldawien und Montenegro gezwungen, den Rückstand auf Österreich nicht weiter anwachsen zu lassen. 

Was bei all der Euphorie nicht vergessen werden sollte: Österreich tritt in den verbleibenden sechs Spielen noch auswärts in Russland, Schweden und Montenegro an. Ein kleiner Punktepolster wäre hinsichtlich dieses Spielplans sicher kein Fehler.

(Jakob Penner

Als Lesetipp für die Überbrückung bis zum Spiel legen wir euch noch unseren Länderspiel-Countdown und das aktuelle „ÖFB-Teamcasting“ ans Herz:

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