Nationalteam

Kommentar: Ein neues Nationalstadion in Wien ist überfällig

Österreich hat zwei EM-Spiele in Bukarest bestritten und beide gewonnen. Die Nationalarena hat aber nicht nur durch diesen Umstand Sympathiepunkte bei ÖFB-Teamchef Franco Foda gesammelt. Es ist die Tatsache eines modernen, schönen und großen Stadions. Etwas, was dem Nationalteam in Österreich fehlt. Nach der erfolgreichen EURO wäre das jetzt aber der nächste, große und überfällige Schritt.

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Das Ernst-Happel-Stadion ist Wiener Kult. Irgendwann hat aber jede Arena ausgedient. So wie bei Rapid das Gerhard-Hanappi-Stadion abgerissen wurde, so wirds auch beim größten Stadion Österreichs an der Zeit über den eigenen Schatten zu springen.

Ich war als Fan beim ersten EM-Spiel in Bukarest gegen Nordmazedonien, und auch eine Woche drauf in Budapest beim Duell Frankreich gegen Ungarn. Beide hochmodernen Arenen überzeugen nicht nur mit einem schönen Design innen, sondern auch mit viel Plätzen in den Innenräumen, wie zum Beispiel bei den Kantinen und Toiletten. Von den Einlasskontrollen bis hin zu den Vidi-Walls wirkt alles nahezu perfekt. 

Das Nationalstadion in Bukarest

Das Praterstadion schneidet im Vergleich dazu (aus Fansicht Anm.) nicht gut ab. Die Laufbahn und der große Abstand zum Feld sind zwei von vielen Problemen. In der Budapester Arena für 60.000 Leute hat man selbst in der obersten Reihe den Eindruck näher dran am Spielgeschehen zu sein, als im ersten Rang des Happel-Stadions.

Portugal-Frankreich in Budapest

Nach den EM-Reisen stellt sich nun die Frage: Wieso hat gerade die Millionenstadt – und weltweit eine der besten Städte – Wien kein hochmodernes Nationalstadion? Warschau, Kiew, Baku, Bukarest oder Budapest – überall stehen schöne und große Arenen, in Wien fehlt das ganz klar im Stadtbild. Durch die starke Europameisterschaft sollte nun auch Bewegung in die Causa Nationalstadion kommen. Eine klare Forderung an die Politik – nur Gratulationen und medienöffentliche Auftritte bei Public Viewings sind nicht genug.

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Die Politik zeigt zurzeit jedenfalls Nähe zum Fußball. Das hat auch Teamchef Franco Foda erkannt, der von sich aus am Sonntag die Stadion-Thematik anspricht. So hat die Infrastruktur im Wembley Stadium den Deutschen begeistert. „Wir müssen langsam auch bei uns einmal dorthin kommen. Wir wollen uns immer auf der höchsten Ebene präsentieren, aber in Sachen Infrastruktur sind wir meilenweit davon entfernt“, so Foda.

Doch er zieht auch einen Vergleich mit Bukarest. Das Stadion und die Infrastruktur auf den Trainingsplätzen begeistern – jetzt soll sowas auch in Österreich her. Foda fordert ein neues Kompetenzzentrum mit eigenen Fußballplätzen und Büroräumen.

„Man sollte sich über ein neues Stadion Gedanken machen. Ein richtiges, enges Fußball-Stadion .. Ein Nationalstadion, in dem auch wirklich die Nationalmannschaft zu Hause ist, damit wir nicht immer wie die Nomaden irgendwo herumwandern müssen“, so der Teamchef. Jetzt ist die Politik am Zug.

Nationalstadion in Budapest

David Chomiczuk

David CHOMICZUK
(Redaktion)

Bei 12terMann seit: 04/2017

M: david.chomiczuk@12termann.at