Nationalteam

2021 – Ein Länderspieljahr zum Vergessen!

Seit gestern ist das Länderspieljahr 2021 Geschichte. Und außer einer kurzen Hochstimmung während der Europameisterschaft war dieses Jahr vor allem eines: Trostlos! Wir lassen die vergangenen Monate noch einmal kurz Revue passieren.

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Beginnen wir mit den nackten Zahlen: Das Nationalteam absolvierte im Jahr 2021 insgesamt 16 Länderspiele, sieben Spiele wurden gewonnen, in zwei Spielen gab es ein Remis und bei sieben Partien ging Österreich als Verlierer vom Platz. Im Prinzip also eine ausgeglichene Bilanz.

Geht man ins Detail, schaut die Statistik allerdings nicht mehr so prickelnd aus. Die sieben Siege feierte Österreich gegen die Färöer (2 Siege), gegen Moldawien (2 Siege), zudem gab es noch jeweils einen Sieg gegen Nordmazedonien, Israel und die Ukraine. Bis auf die Ukraine handelt es sich bei den geschlagenen Mannschaften also um Teams, die nach UEFA-Rangliste und Kaderqualität teils deutlich hinter Österreich angesiedelt sind. Einzig die Ukraine ist der Papierform nach ein Gegner auf Augenhöhe, gegen den auch gewonnen wurde. 

Dabei hätte es die Auslosung mit der österreichischen Nationalmannschaft eigentlich ganz gut gemeint. In der WM-Qualifikation erwischte man mit Dänemark das „Traumlos“ aus Topf 1 in dem sich auch Teams wie Spanien, Italien, Deutschland oder England befunden hätten. Auch Schottland aus Topf 3 war alles andere als ein Horrorlos. Trotzdem gelang es Österreich nicht, gegen eines dieser beiden Teams zu gewinnen. Gegen Dänemark verlor man beide Spiele und erziele selbst kein Tor, gegen Schottland gab es ein Remis und eine Niederlage. Von möglichen zwölf Punkten gegen die direkten Konkurrenten um die Qualifikation erreichte Österreich also nur einen Zähler. Da man sich zusätzlich auswärts in Israel (wieder einmal) blamierte, reichte es in der Endabrechnung nur zum vierten Tabellenplatz, man konnte schlussendlich nur Moldawien und die Färöer hinter sich lassen.

Auch bei der Europameisterschaft konnte sich Österreich nicht über mangelndes Losglück beschweren. Mit der Ukraine zog man wieder das absolute Traumlos aus Topf 1, mit Nordmazedonien war man zudem mit dem (der Papierform nach) schwächsten EM-Teilnehmer aller Zeiten in einer Gruppe. Bei der Endrunde gab es den Pflichtsieg gegen Nordmazedonien, das Spiel gegen die Niederlande wurde eigentlich im Voraus schon verloren gegeben. Das Entscheidungsspiel gegen die Ukraine gewann man knapp (aber doch souverän) mit 1:0. Im Achtelfinale forderte man dem späteren Europameister alles ab, unter dem Strich stand aber das Aus. Im Prinzip hatte Österreich genau die Mindestanforderung erfüllt: Zwei Siege gegen die schwächeren Gegner, zwei Niederlagen gegen stärkere Mannschaften. 

Nur mit Dienst nach Vorschrift oder dem Erfüllen der Mindestanforderungen wird Österreich wohl auch im Jahr 2022 keine Bäume ausreißen. Irgendwann muss auch mal ein Gegner geschlagen werden, der über einem steht. Serbien qualifizierte sich vor Portugal und fährt direkt zur WM 2022, gleiches gilt für die Schweiz, die Europameister Italien hinter sich lassen konnte. Bei der Europameisterschaft konnte die Schweiz den amtierenden Weltmeister Frankreich im Achtelfinale ausschalten, Tschechien stieg gegen die Niederlande ins Viertelfinale auf. 

Man kann nur hoffen, das sich Österreich seine Überperformance für das WM-Playoff aufgehoben hat. Man wird dort wohl Außenseiter sein und ein weiteres Mal auf die Glücksfee zu hoffen ist definitiv keine nachhaltige Strategie.

Matthias Riemer

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Matthias Riemer
(Redaktionsleitung/Frauenfußball)

Bei 12terMann seit: 12/2013

M: matthias.riemer@12termann.at

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