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Geht das Sommermärchen weiter? Vorschau Österreich-Spanien

Nach dem sensationellen Gruppensieg wartet nun Spanien auf das Frauen-Nationalteam. In der Vorrunde konnten die Damen von der iberischen Halbinsel nicht restlos überzeugen. Wir blicken auf das Viertelfinalduell und analysieren die Chancen von Österreich.

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Von den Teams, die sich für das Viertelfinale qualifiziert haben, ist Österreich wohl die größte Überraschung. Einen Aufstieg in die KO-Phase wurde unserem Team nur von wenigen zugetraut. Das Spanien die Gruppenphase überstand, ist keine Überraschung, das „wie“ allerdings schon. Mit nur einem Sieg aus und zwei Niederlagen verlief die Gruppenphase alles andere als gewünscht. Mit vielen Vorschusslorbeeren geschmückt und als Geheimfavorit auf den Titel gehandelt, konnte Spanien nur beim Sieg gegen Portugal halbwegs überzeugen.

Diese Tatsache darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, das die Spanierinnen eine sehr starke Mannschaft sind. In der Qualifikation zur Europameisterschaft konnten sie alle acht Spiele gewinnen und eine beeindruckende Tordifferenz von 39:2 vorweisen. Den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen wäre fatal, aber diese Angst braucht bei unserem Nationalteam nicht haben. Das Betreuerteam rund um Dominik Thalhammer weiß ganz genau, wie es die Mädels auf das Spiel einstellen muss.

Personell kann das Trainerteam diesmal aus dem Vollen schöpfen, zum ersten Mal bei der EURO muss sich keine der Stammspielerinnen mit einer Verletzung herumplagen. Sowohl [spielerprofil spieler=“Sarah Zadrazil“] als auch [spielerprofil spieler=“Viktoria Schnaderbeck“] sind für das Viertelfinale einsatzbereit.

Ein Vorteil für Österreich ist sicher die um einen Tag längere Pause. Das vierte Spiel innerhalb kurzer Zeit wird deutlich an den Kraftreserven der Teams knabbern. Ein weiters wichtiges Thema ist die Nervosität. Bei Österreich hatte man in der Anfangsphase gegen Island durchaus den Eindruck, das die Spielerinnen nicht ganz so konzentriert waren als in den beiden Spielen davor. Doch auch bei Spanien flatterten im letzten Gruppenspiel gegen Schottland gehörig die Nerven. Ein weiteres Gegentor hätte das Aus bedeutet, die Angst davor merkte man dem Team deutlich an.

Bisher konnte Österreich sehr unbekümmert in die Spiele gehen, jeder Punkt war eine Sensation und der Druck lag beim Gegner. Doch das könnte sich jetzt vor dem Viertelfinale ändern. Es wäre kein Wunder, wenn Spanien im Vorfeld versucht, unser Frauen-Nationalteam in die Favoritenrolle zu drängen. Beim Auftaktspiel hatte man das Gefühl, das die Schweiz Österreich unterschätzte und auch deswegen als Verlierer vom Platz ging. Diesen Fehler wird Spanien ganz bestimmt nicht machen.

Egal wie das Spiel ausgeht, egal ob Österreich das Sommermärchen weiterschreibt oder die Koffer packen muss. Die Europameisterschaft hat schon jetzt einen Platz in den heimischen Geschichtsbüchern.

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Matthias Riemer

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Matthias Riemer
(Redaktionsleitung/Frauenfußball)

Bei 12terMann seit: 12/2013

M: matthias.riemer@12termann.at

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