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Countdown zur ADMIRAL Frauen Bundesliga: – 2 Tage

Der Countdown für den Start der ADMIRAL Frauen Bundesliga der Saison 2023/2024 läuft. 12teFrau hat dazu von jedem teilnehmenden Verein eine Spielerin zum Gespräch gebeten. Heute an der Reihe, Sophie Maierhofer, Kapitänin von den Frauen des SK Sturm Graz.

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12teFrau: Vorab Gratulation zum 2. Tabellenplatz der abgelaufenen Saison. Wie sieht dein Fazit zur Bundesliga-Saison 2022/2023 aus?

Sophie Maierhofer: Vielen Dank für die guten Wünsche! Ich glaube, dass wir grundsätzlich mit der Saison zufrieden sein können. Wir haben uns in einer immer enger zusammenrückenden Liga erneut für die Champions League qualifiziert. Es ist schön zu sehen, dass die Liga immer stärker wird und es keine vermeintlich leichteren Spiele mehr gibt.

12teFrau: Du hast beinahe jede Pflichtspielminute bestritten. Lediglich bei zwei Matches kam es kurz vor Spielende zur Auswechslung. Eines davon war das Spiel in der Champions League Qualifikation gegen Real Madrid. Dein persönliches Highlight der Saison? Und auch des Vereins?

Sophie Maierhofer: Es war auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis, das Lust auf mehr gemacht hat. Ich glaube, dass es nicht nur für uns Spielerinnen, sondern für den ganzen Verein eine sehr lehrreiche Erfahrung war, von der wir alle sehr viel mitnehmen konnten. Mein Highlight war es auf jeden Fall zu sehen, welche Entwicklungsmöglichkeiten der Frauenfußball hat und wie auf höchstem europäischem Niveau Spiele stattfinden.

12teFrau: Du spielst nun seit Sommer 2021 bei Sturm. Davor warst du als „Weltenbummlerin“ rund 6 Jahre in 4 unterschiedlichen Ländern aktiv. Graz ist deine Heimat, kannst du es dir vorstellen noch einmal ins Ausland zu wechseln?

Sophie Maierhofer: Grundsätzlich will ich nichts ausschließen, aber ich fühle mich in Graz sehr wohl und genieße es jetzt nach den häufigen Wechseln, auch mal wieder in der Heimat zu sein.

12teFrau: Bei Sturm wurde bereits zu Beginn der Rückrunde eine Neuausrichtung der Frauenfußballabteilung angekündigt. Und mittlerweile auch umgesetzt. So soll der Verein professioneller aufgestellt werden. Wurdest du als Kapitänin in dieses Vorhaben in irgendeiner Weise miteingebunden?

Sophie Maierhofer: Wenn es gewünscht wird, bin ich immer gerne bereit, meine internationalen Erfahrungen der letzten Jahre zu teilen und miteinzubringen sowie mit dem Feedback der gesamten Mannschaft, einen Teil dazu beizutragen, dass sich der Frauenfußball In Graz bzw. in Österreich weiterentwickelt und noch professioneller wird, denn ich glaube nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir weiterhin notwendige Schritte nach vorne machen. Erste Veränderungen wurden jetzt eingeleitet, weitere müssen folgen, um national und international wettbewerbsfähig zu sein.

12teFrau: Im sportlichen Bereich wurde mit Sargon Duran ein neuer Trainer geholt. Langzeittrainer Christian Lang agiert nun beim TSV Hartberg als Sportlicher Leiter für den Nachwuchs. Wie sind deine ersten Eindrücke vom Neo-Trainer?

Sophie Maierhofer: Sehr positiv, Ich finde, dass wir eine sehr intensive und lehrreiche Vorbereitung hatten, in der wir die Zeit gut genutzt haben, um das neue Trainerteam und deren Philosophien kennenzulernen und fühlen uns auf jeden Fall bereit für die Herausforderungen, die in der neuen Saison auf uns zukommen werden.

12teFrau: In der Sommertransferphase haben wichtige Spielerinnen den Verein verlassen. Ein Zeichen für die gute Arbeit welche in Graz geleistet wurde und wird. Julia Magerl, Michela Croatto, Lilli Purtscheller und Valentina Kröll stocken ab sofort das Legionärskontingent in Deutschland auf und spielen in der Deutschen Bundesliga. Was traust du den Vieren zu?

Sophie Maierhofer: Das sind alles vier sehr talentierte Spielerinnen und starke Persönlichkeiten, die alles mitbringen um sich im Ausland durchsetzen und sich diese Chance auch hart erarbeitet und verdient haben. Ich glaube, wenn sie sich die Zeit geben und mit der richtigen Einstellung, diese neuen Herausforderungen anzunehmen, ist allen eine erfolgreiche Karriere zuzutrauen.

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12teFrau: Auch für die Konkurrenzfähigkeit des Nationalteams sind solche Transfers wichtig. Dein letzter Einsatz für die ÖFB-Auswahl liegt schon etwas zurück (am 08.11.2018 gegen England), stehst aber regelmäßig auf der Abrufliste. Wie sieht die Kommunikation mit Teamchefin Irene Fuhrmann aus? Kommt es bald zu einem Maierhofer-Comeback im Teamtrikot?

Sophie Maierhofer: Ich stehe auf jeden Fall gerne wieder zur Verfügung, aber der derzeitige Kader ist sehr stark mit vielen jungen Talenten, die auf jeden Fall ihre Chance im Nationalteam verdient haben.

12teFrau: Die Österreichische Bundesliga kann, aufgrund vorhin erwähnter Transfers, durchaus als Ausbildungsliga gesehen werden. Wie schätzt du in Anbetracht deiner Auslandserfahrung das Niveau der heimischen Liga ein? Stimmt die Entwicklung?

Sophie Maierhofer: Fakt ist, dass es definitiv noch viel Potential nach oben gibt, aber die Entwicklung sicher schon in die richtige Richtung geht, wenn man das heutige Niveau mit dem vor 5-6 Jahren vergleicht. Man muss jedoch erreichen, dass ein konkurrenzfähiges Umfeld mit der notwendigen Infrastruktur, Trainingsbedingungen und Profistatus der Spielerinnen durch die notwendigen finanziellen Mitteln gegeben sind, damit es für Spielerinnen überhaupt möglich ist, länger in Österreich zu bleiben, damit Spielerinnen auch hier in Österreich als Profi-Fußballerinnen sein können und sie nicht sich gezwungen sehen, den nächste Karriereschritt im Ausland machen zu müssen.

12teFrau: Zurück zu Sturm. Durch die zahlreichen Abgänge / Zugänge wird es kein leichtes Unterfangen die Leistung der abgelaufenen Saison zu toppen. Welche Ziele verfolgt ihr national als auch international? Mit welchen Erwartungen gehst du in die neue Saison?

Sophie Maierhofer: Das übergeordnete Ziel ist es auf jeden Fall, so schnell wie möglich als Mannschaft zusammenzuwachsen um unsere bestmögliche Leistung von Anfang an abrufen zu können. Die Liga wird immer stärker, und es gibt immer mehr Mannschaften, die sich zurecht Hoffnungen auf die oberen Tabellenplätze machen. Wir wollen auf jeden Fall eine dieser Mannschaften sein, die den Titelkampf spannend hält und hoffen auf gute, spannende Spiele mit einem positiven Ausgang für uns.

International wollen wir natürlich Österreich würdig vertreten, wieder wertvolle Erfahrungen sammeln und zeigen, dass wir verdientermaßen dabei sind.

12teFrau: Neben anderen Teamkolleginnen bist du beim SC Unterpremstätten als Trainerin im Nachwuchsbereich tätig. Eine nicht leichte aber spannende Aufgabe. Wie erlebst du die Arbeit mit den Kindern?

Sophie Maierhofer: Es war eine super Erfahrung, in den Job mal hineinzuschnuppern und Kindern unser Wissen und unsere Leidenschaft weiterzugeben. Es ist immer schön zu sehen, wie wissbegierig und lernwillig Kinder sind und wie sehr wir ihnen helfen können, und sie nicht nur sportlich, sondern auch menschlich auf ihren Entwicklungsweg zu begleiten.

12teFrau: Aufgrund deines Alters hast du noch etliche Jahre als Aktive vor dir. Ist diese Trainertätigkeit schon einen Vorgeschmack auf deine Karriere nach der Karriere? Kannst du dir, Stand jetzt, eine Trainerkarriere überhaupt vorstellen?

Sophie Maierhofer: Ehrlicherweise sehe ich mich nicht unbedingt im Trainerbereich, wenn eher im administrativen oder Management Bereich, wo man trotzdem Einfluss auf den Sport haben kann und seinen Teil dazu beitragen kann, den Sport weiterzuentwickeln und immer bessere Möglichkeiten und Chancen für nachkommende SpielerInnen zu schaffen.

12teFrau: Du verbringst ziemlich viel Zeit auf dem Fußballplatz. Was treibt eine Sophie Maierhofer in ihrer Freizeit?   

Sophie Maierhofer: Neben Job, Studium und Fußball bleibt nicht allzu viel Freizeit, aber die freie Zeit die bleibt, verbringe ich dann gerne mit Freunden und Familie, am besten in der Natur oder in einem netten Lokal oder Café.