Österreichische Bundesliga

VIDEO: Was wurde aus Salzburgs erster Meistermannschaft in der „Ära Red Bull“?

Heute vor 13 Jahren, am 28. April 2007, fixierte der FC Red Bull Salzburg den ersten Meistertitel in der Red-Bull-Ära. Mit einem 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen Austria Wien lag die Mannschaft von Trainer Giovanni Trapattoni am 31. Spieltag ganze 19 Punkte vor Verfolger SV Mattersburg auf dem uneinholbaren ersten Platz. Wir haben uns angeschaut, mit welcher Elf die Mozartstädter in das Spiel gegen die Austria gegangen sind und was die Spieler und der Trainer heute machen.

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Giovanni Trapattoni (Trainer): Giovanni Trapattoni war nicht nur als Spieler, sondern selbstverständlich auch als Trainer äußerst erfolgreich. Der 81-Jährige holte vor allem in seiner Heimat Italien unzählige Titel, wurde aber auch mit Bayern München (1996/97), Benfica Lissabon (2004/05) und in der Saison 2006/07 mit Red Bull Salzburg Meister. Trapattoni kam im Mai 2006 mit Lothar Matthäus nach Salzburg und setzte sich schon früh an der Tabellenspitze ab. Ende Februar 2007 hatten die Salzburger bereits 13 Zähler Vorsprung auf den FC Pasching. So war der erste Meistertitel in der „Ära Red Bull“ fast nur mehr Formsache. Fünf Spieltage vor dem Ende konnte dieser schließlich fixiert werden. „Dieser Titel bedeutet mir viel, da uns unser Präsident immer das Vertrauen geschenkt hat und an uns glaubte. Außerdem haben alle hier zusammengearbeitet und alles für den Erfolg gegeben.“, erzählte Trapattoni nach dem Erfolg mit seiner Mannschaft. Nach seinem Engagement in Salzburg übernahm er zwischen 2008 und 2013 die irische Nationalmannschaft. Aktuell betreut der Italiener zwar keine Mannschaft, verlautbarte in einem Interview mit t-online.de im März 2019 jedoch: „Im Schlaf träume ich davon, dass ich noch immer Trainer oder Spieler bin.“

Timo Ochs (damalige Position: Torwart): Timo Ochs stand beim 2:2-Unentschieden gegen Austria Wien im Tor der Salzburger. Der Deutsche kam im Jahr 2006 von 1860 München nach Österreich. Nach seinem Wechsel etablierte er sich direkt als Stammtorhüter und stand in 34 von 36 Bundesligaspielen im Tor. Bis zu seiner Verletzung im Dezember 2008, war der heute 38-Jährige Stammtorhüter in Salzburg. Am Ende der Saison 2008/09 wurde der Vertrag von Ochs jedoch nicht verlängert. In Folge war er unter anderem noch für Hertha BSC, den 1. FC Nürnberg, Jahn Regensburg und Saarbrücken im Einsatz, bis er im Sommer 2014 seine aktive Profikarriere beendete. Heute ist Ochs Inhaber von zwei Fitnessstudios in seiner Geburtsstadt Göttingen.

Milan Dudic (Verteidiger): Milan Dudic wurde im Jahr 2006, kurz vor dem WM-Start in Deutschland bei der er zwei Einsätze verzeichnete, von Salzburg verpflichtet. Auch er zählte direkt zur Stammelf und absolvierte in der Saison 2006/07 30 Bundesligaspiele. Im weiteren Verlauf hatte der Serbe immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, wodurch er nicht an den Leistungen aus seiner ersten Saison bei den Bullen anknüpfen konnte. Dennoch wurde er mit Salzburg insgesamt drei Mal Meister. Im Sommer 2011 wurde sein auslaufender Vertrag nicht verlängert und er schloss sich dem SK Sturm Graz an, bis er im Jahr 2014 seine Profikarriere beendete.

Jorge Vargas (Verteidiger): Jorge Vargas kam im Jahr 1999 von seiner Heimat Chile nach Europa, wo er vorerst in Italien beim FC Empoli und AS Livorno spielte. Im Sommer 2006 schloss sich der Abwehrspieler Red Bull Salzburg an. Auch er wusste von Beginn an zu überzeugen und verzeichnete 26 Bundesliga-Einsätze in der Saison 2006/07. Nach einer weiteren Saison in Österreich wurde sein Vertrag nicht verlängert, weil er unter anderem im Jänner 2008 zu spät zum Trainingsauftakt erschienen war. So kehrte der Chilene nochmals nach Italien zurück und beendete im Jahr 2013 schließlich seine Profikarriere in seiner Heimat.

Thomas Linke (Verteidiger): Als Thomas Linke 2005 im Alter von 35 Jahren nach Salzburg wechselte, hatte der Deutsche seinen Karrierehochpunkt bereits hinter sich. In den 90er- und 2000er-Jahren war er hauptsächlich für Schalke und Bayern München aktiv. Mit den Münchnern wurde er fünf Mal deutscher Meister, drei Mal Pokalsieger und 2001 Champions-League-Sieger. In der Saison 2006/07 verzeichnete er unter Trapattoni insgesamt 27 Bundesliga-Einsätze. Am Ende der Spielzeit wurde sein Vertrag allerdings nicht verlängert und Linke kehrte zum FC Bayern zurück, wo er in der zweiten Mannschaft aushalf. Im Jahr 2008 beendete er seine aktive Fußballkarriere. In seiner letzten Saison als noch aktiver Spieler war er bereits als Sportdirektor-Assistent bei Salzburg tätig. Im Februar 2011 übernahm er in Folge kurzzeitig die Funktion des Sportdirektors beim damaligen Regionalligisten RB Leipzig. Danach hatte er einen Posten als Sportchef und Berater beim FC Ingolstadt inne. Nach Ingolstadts Abstieg in die 3. Liga beendete Linke allerdings sein Engagement beim FCI.

Markus Steinhöfer (Verteidiger): Markus Steinhöfer wechselte 2006 im Alter von 20 Jahren als Leihspieler für zwei Saisons von Bayern München II zu den Roten Bullen. Der Abwehrspieler zählte erst in der Rückrunde der Saison 2006/07 zum Stammpersonal der Salzburger. Nach dem Leihende ging es von den Bayern zu Eintracht Frankfurt und in der Folge unter anderem in die Schweiz um FC Basel oder nach Spanien zu Betis Sevilla. Der heute 34-Jährige beendete erst vor Kurzem, im Sommer 2019, beim VfB Eichstätt (Regionalliga Bayern) seine aktive Profikarriere.

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Patrik Jezek (Mittelfeld): Patrik Jezek startete seine Profikarriere in seiner Heimat bei Viktoria Pilsen. Vor seinem Wechsel nach Salzburg war der Tscheche in Österreich für den FC Tirol, Austria Wien und FC Pasching aktiv. Im Jahr 2005 schloss er sich den Salzburgern an. Für die Bullen absolvierte der Mittelfeldspieler über 130 Partien und lieferte über 40 Assists. In der Meistersaison von 06/07 gelangen ihm 13 Scorer-Punkte. Insgesamt wurde er sechs Mal österreichischer Meister. In der Winterpause im Jahr 2010 schloss er sich der Admira an, wo er schließlich seine Profikarriere ausklingen ließ. Beachtlich ist, dass er in seiner gesamten Karriere als Spieler kein einziges Mal abgestiegen ist.

Niko Kovac (Mittelfeldspieler): Auch Niko Kovac war nicht mehr der Jüngste, als er im Sommer 2006 im Alter von 34 Jahren von Hertha BSC nach Salzburg kam, wo er im Sommer 2009 seine Spielerkarriere beendete. Mit über 240 Einsätzen in der ersten und über 135 Einsätzen in der zweiten deutschen Bundesliga sowie über 80 Einsätze im Nationalteam von Kroatien, brachte Kovac natürlich eine Menge an Erfahrung nach Österreich mit. Neben dem Titel in der Saison 2006/07 holte er auch in seiner letzten Saison als Profi die Meisterschale. Nach seinem Karriereende trainierte er von 2009 bis 2011 die Red Bull Juniors und war auch als Co-Trainer für die erste Mannschaft tätig. Im Oktober 2013 wurde Kovac Nationaltrainer von Kroatien, mit der er die Qualifikation für die WM in Brasilien schaffte. In der Folge war der 48-Jährige als Trainer von Eintracht Frankfurt, mit denen er den DFB-Pokal gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber Bayern München gewann, tätig. In der Saison 2018/19 konnte er mit den Bayern das Double holen, wurde nach einer herben 1:5-Niederlage gegen die SGE aber bekanntermaßen freigestellt und ist aktuell vereinslos.

[spielerprofil spieler=“René Aufhauser“] (Mittelfeldspieler): René Aufhauser spielte seine ganze Karriere über in Österreich, wenn nicht in Salzburg, dann für den GAK oder den LASK. Mit über 400 Bundesliga-Partien zählt er zu den Top-25 der Spieler mit den meisten Einsätzen in Österreichs höchster Spielklasse. In der Saison 2006/07 steuerte er in 30 Spielen neun Tore und zwei Assists zum Gewinn der Meisterschaft bei. Ab dem Winter 2010 spielte er für zwei Jahre für den LASK, bis er wieder nach Salzburg zurückkehrte und für die Kooperationsmannschaft FC Liefering als Kapitän auflief. Zum Ende der Saison 2013/14 beendete Aufhauser seine aktive Fußballkarriere und startete gleichzeitig als Assistenztrainer durch. Vorerst fungierte er als Co-Trainer beim FC Liefering. Seit 2015 ist er durchgehend Co- bzw. Assistenztrainer beim FC Red Bull Salzburg, so auch aktuell unter Salzburg-Cheftrainer Jesse Marsch.

Ezequiel Carboni (Mittelfeldspieler): Ezequiel Carboni kam im Jahr 2005 aus seiner Heimat Argentinien nach Salzburg. Bei den Bullen war der defensive Mittelfeldspieler, der von den Fans aufgrund seines Einsatzes als „Kampfschwein“ angesehen war, dauerhaft gesetzt. Insgesamt absolvierte Carboni über 110 Partien für die Salzburger. Im Juni 2008 wechselte der Argentinier nach Italien zu Catania Calcio. Im Jahr 2012 beendete er in seiner Heimat seine aktive Profikarriere. Carboni kehrte jedoch wieder nach Europa zurück und ist aktuell Jugendtrainer bei seinem Ex-Klub Catania in Italien.

Johan Vonlanthen (Mittelfeldspieler): Johan Vonlanthen kam ebenfalls im Sommer 2006 nach Österreich. Kolportierte 800 000 € an Ablöse zahlten die Bullen damals an PSV Eindhoven. Mit seinen 12 Assists und fünf Toren in der Saison 2006/07 war er ein wichtiger Teil der damaligen Meistermannschaft. Nach seinem ersten Titel wurde er in der Saison 2008/09 zum zweiten Mal österreichischer Meister. Im Sommer 2011 lief Vonlanthens Vertrag in Salzburg aus, weshalb er in sein Geburtsland Kolumbien zurückwechselte. Dort soll sein Kontrakt eine Klausel beinhaltet haben, dass er aufgrund seiner Religion nicht an Samstagen spielen musste. Nachdem es in Kolumbien nicht ganz so gut lief, gab Vonlanthen seinen Rücktritt vom Profifußball bekannt. Im April 2013 kehrte er jedoch nach Europa zurück und war von da an bis zu seinem Karriereende im Jahr 2018 in der Schweiz aktiv.

Alexander Zickler (Angreifer): Sieben Mal deutscher Meister, drei Mal deutscher Pokalsieger, einmal Champions-League-Sieger, drei Mal österreichischer Meister – über Alexander Zicklers beeindruckende Profifußball-Karriere muss man wohl nicht viele Worte verlieren. Der Deutsche kam im Alter von 31 Jahren von den Bayern nach Salzburg und krönte sicher in der Meistersaison 2006/07 mit 22 Toren zum Torschützenkönig – was ihm auch in der darauffolgenden Saison mit 16 erzielten Treffern gelang. In Folge rückte er ein wenig in den Schatten des überragenden [spielerprofil spieler=“Marc Janko“] und schloss sich im Jahr 2010 dem LASK an, wobei ihm in Aussicht gestellt wurde, nach seiner Spielerkarriere im Nachwuchs von Salzburg arbeiten zu können. Insgesamt absolvierte Zickler in der österreichischen Bundesliga über 150 Spiele und erzielte 57 Tore. Nach seiner aktiven Profikarriere nahm er einen Posten als Marketingmitarbeiter der Salzburger ein. Nebenbei war er als Spieler in der 2. Klasse für den ASV Taxham aktiv. Anschließend fungierte er als Trainer in einigen Jugendmannschaften der Bullen, wo er das erste Mal mit Marco Rose zusammenarbeitete. Zur Saison 2017/18 war Zickler Assistenztrainer unter Rose in der Profimannschaft der Salzburger. Anschließend entschied sich Zickler Rose nach Gladbach zu folgen, wo er nun seit Sommer 2019 weiterhin als Assistenztrainer tätig ist.

VIDEO: Red Bull Salzburg feiert den ersten Meistertitel in der „Ära Red Bull“ – (Video-Beitrag von Sky Sport Austria):