Österreichische Bundesliga

Sturm, Salzburg, Rapid & Co. – Die Hinrundenanalyse der österreichischen Bundesliga

5. Platz - LASK

Das Saisonziel des oberösterreichischen Aufsteigers war klar definiert: Die Truppe von Oliver Glasner wollte eine „sorgenfreie Saison spielen ohne wirkliche Abstiegssorgen. Und wie es jetzt aussieht, wird dieses Vorhaben bravourös gelingen. Denn mit 27 Punkten nach 20 Runden befindet man sich auf dem fünften Tabellenplatz und hat auf den weit abgeschlagenen SKN St. Pölten 20 Punkte Vorsprung.

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Transfersommer

Nach dem verdienten Aufstieg in die Bundesliga versuchte man die Erfolgsmannschaft so gut wie möglich zu erhalten. Mit Paulo Otavio wurde wohl der einzige Stammspieler aus der Vorsaison an den FC Ingolstadt abgegeben. Doch mit der Ablösesumme von über eine Millionen Euro können sich die Linzer wohl kaum beschweren. Der schon in der Saison ausgeliehene [spielerprofil spieler=“Nikola Dovedan“] wurde vom SCR Altach auch fix verpflichtet, um ihn gleich wieder weiter zu verkaufen. Weiters ging es für [spielerprofil spieler=“Markus Blutsch“], [spielerprofil spieler=“Fabian Miesenböck“], Lukas Grgic, Kennedy Boateng, Manuel Kerhe und [spielerprofil spieler=“Stefan Hager“] wieder zurück in die zweite Liga. 

Die geholten Verstärkungen können sich auch sehen lassen. Mit [spielerprofil spieler=“Gernot Trauner“] holte man einen Defensivexperten vom Bundesliga-Absteiger SV Ried. James Holland darf seine Bundesliga-Routine nun auch wieder in Österreich ausüben. Der Australier kam vom Liaoning FC in China. Wenn wir schon bei Routine sind: der Mad-Dog is back! [spielerprofil spieler=“Emanuel Pogatetz“] wurde ablösefrei von Union Berlin geholt und lehrt den Bundesliga-Stürmern nun wieder das Schrecken. Mit [spielerprofil spieler=“Thomas Goiginger“], Bruno und Joao Victor wurden noch drei Offensiv-Verstärkungen verpflichtet. Der junge Brasilianer Alan, U21-Nationalteam-Torhüter [spielerprofil spieler=“Alexander Schlager“] und die Salzburg-Leihe Mërgim Berisha machen die Zugänge der Linzer komplett. 

Liga- und Cup-Performance

Mit einem starken 3:0 gegen die Admira startete der Athletik-Sport-Klub erfolgreich in die Comeback-Saison. Darauf folgte eine überraschendes Unentschieden gegen den Meister Salzburg. In den darauffolgenden vier Spielen gab es zwar nur vier Punkte zu holen, doch in Runde sieben konnte die Linzer den bis dahin ungeschlagenen SK Sturm Graz die erste Niederlage zufügen. Die letzte Runde vor der Winterpause war auch wieder herauszuheben, denn RB Salzburg hat wieder keinen Sieg einfahren können und der LASK mutiert zum Salzburg-Schreck. Im Verlauf der Saison festigten sich der LASK im Tabellenmittelfeld und ist, wie zu Saisonbeginn angepeilt, auf dem perfekten Weg nicht um den Klassenerhalt mitkämpfen zu müssen. 

Das Cup-Abenteuer hat dieses Jahr nicht viele Früchte getragen. Die erste Runde wurde noch knapp mit 0:1 gegen den Regionalligisten FC Kitzbühel gewonnen. Gegen den SV Grödig musste man sogar in das Elfmeterschießen um sich dort mit 7:9 durchzusetzen. Im Achtelfinale stand dann das „Oberösterreich-Derby“ an. Der Absteiger gegen den Aufsteiger oder einfach die SV Ried gegen den LASK. Doch genau in diesem prestigeträchtigen Spiel gab es sprichwörtlich eine „Watschn“ für die Hauptstädter. Mit einem saftigen 4:1 wurde der LASK aus der „Keine Sorgen Arena“ geschossen. Ried-Torjäger Seifedin Chabbi und LASK-Leihgabe Kennedy Boateng erzielten die Tore für den Zweitligisten.

Tabellenplatz des LASK (Quelle: bundesliga.at)
Tabellenplatz des LASK (Quelle: bundesliga.at)

Das „neue“ Stadion

Oliver Glasner tut den Linzern gut. Der gebürtige Salzburger brachte die Linzer wieder in die erste Spielklasse und ist noch lange nicht fertig. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, aber noch lange nicht am Ende unserer Ziele. Der erste Schritt war es, den LASK wieder in die Bundesliga zu führen. Nun wollen wir den Verein in der Liga festigen und mit neuem Stadion in den nächsten Jahren auch in Richtung Europacup-Plätze denken“, sagte Glasner, dessen Vertrag vorzeitig bis 2022 verlängert wurde. Wenn der Vertrag erfüllt wird, wird Glasner die Linzer auch im neuen Stadion coachen. Die Suche nach einem neuen Standort ist schon im Gange. Das wird nicht nur die Spieler und den Trainer freuen, sondern auch die Fans, die in der derzeitigen TGW-Arena in Pasching schon für super Stimmung und ausverkaufte Ränge sorgen. Wie schnell sich der Traum eines neuen Stadions verwirklicht, ist aber dennoch nicht abzusehen. Idealerweise sollen die Bauten in 2022 fertig sein, denn dort läuft der Mietvertrag für das „Waldstadion“ aus.

Kadersituation und Baustellen

Die Transferstrategie von Oliver Glasner ging wirklich gut auf. Die Neuzugänge waren wirklich eine Verstärkung für die Mannschaft und passen sehr gut in das System der Linzer. Die flexible Innenverteidigung und die starken Außenverteidiger bilden eine solide Defensive, die in manchen Spielen noch fehlerhaft agiert, aber das ist vielleicht auch auf die fehlende Spielpraxis mancher Spieler in der ersten Liga zurückzuführen. Wem in der LASK-Defensive es aber sicher nicht an Spielpraxis mangelt, ist [spielerprofil spieler=“Pavao Pervan“]. Der LASK-Kapitän gehört schon seit 2010 zur Mannschaft und hat sich mit den Leistungen, sogar ins Nationalteam gespielt.

Wo es den LASK in der Saison am meisten mangelt, ist wohl die Chancenverwertung. [spielerprofil spieler=“Rene Gartler“], der in der letzten Saison nach Belieben traf, kommt heuer spärlich in Fahrt und liegt derzeit nur bei drei Toren. Auch die RB-Leihgabe Berisha liegt derzeit nur bei drei Toren, kann aber fünf Assists verzeichnen. Der Topscorer der Linzer ist, wohl ein wenig überraschend, [spielerprofil spieler=“Peter Michorl“]. Der 22-jährige defensive Mittelfeldspieler war schon in der letzten Saison Bestandteil der Mannschaft, aber in der Bundesliga geht der Wiener richtig ab. Mit neun Toren und vier Assists in Liga und Cup ist er der Topscorer der Linzer. Wenn er diesen Lauf in der Rückrunde beibehaltet, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis die ersten Vereine Interesse an Michorl bekunden. Aber auch der U21-Nationalteamspieler [spielerprofil spieler=“Maximilian Ullmann“] zeigte im Herbst auf der linken Außenbahn richtig solide Leistungen und wurde, mit Peter Michorl in das Sky-Team der Hinrunde gewählt. 

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Fazit

Der LASK befindet sich auf dem besten Weg sich in der Liga zu festigen. Die Hinrunde endete mit dem fünften Tabellenplatz. Das Cup-Abenteuer endete sehr bitte mit der Abfertigung in Ried. Doch der LASK kann trotzdem in eine breite Zukunft blicken. Viele Spieler im Kader sind 24 oder jünger und mit Oliver Glasner haben sie einen Trainer, der eine klare Spielidee und Spielphilosophie verfolgt. Die einzige große Baustelle, die der LASK in der nächsten Zeit zu bewältigen haben wird, ist der Stadionbau und dessen Finanzierung. Ansonsten kann einer langfristigen Bundesliga-Präsenz des Hauptstadt-Klubs nichts mehr im Wege stehen.

 

Dieser Teil des Rückblickes wurde von Lukas Lorber geschrieben!