DFL, Saisonvorschau 2013/2014

8. August 20139. Januar 2024 Alexander Doubek

Endlich wieder Deutsche Bundesliga!

Am Freitag startet nach fast dreimonatiger Pause wieder die Deutsche Bundesliga. Viel hat sich getan, sei es die Verpflichtung eines Startrainers, gröbere Umbauten in diversen Vereinen und die ersten großen Pokalüberraschungen. Wir haben uns die Österreicher-Vereine ganz genau angeschaut und analysieren für euch, welche Transfers diese Vereine in der Sommerpause getätigt haben, was in der kommenden Spielzeit von diesen Vereinen zu erwarten und wie sich die Situation der ÖFB-Legionäre darstellt.

Als besonderes Zuckerl haben wir diesmal auch bei den Legionären nachgefragt, was sie sich von der kommenden Saison sowohl bei ihren Arbeitgebern, als auch im Nationalteam erwarten. Abgerundet wird das ganze von Zusammenfassungen der "Generalprobe zum Ligastart", also der erste DFB-Pokalrunde.

	ÖFB-Legionäre Emanuel Pogatetz Muhammed Ildiz
Tabellenenrang 2012/2013	Prognose 2013/2014 Platz 10 – 16

Zugänge: Josip Drmic (LA, FC Zürich, EUR 3 Mio.), Emanuel Pogatetz (IV, VfL Wolfsburg, ablösefrei), Daniel Ginczek (MS, Borussia Dortmund, EUR 1,5 Mio.), Nick Weber (MS, Borussia Dortmund U19, ablösefrei), Martin Angha (RV, FC Arsenal, ablösefrei), Mariusz Stepinski (MS, Widzew Lodz, ablösefrei), Benjamin Uphoff (TW, 1. FC Nürnberg II)

Abgänge: Almog Cohen (DM, FC Ingolstadt 04, ablösefrei), Timm Klose (IV, VfL Wolfsburg, EUR 6 Mio.), Timmy Simons (DM, FC Brügge, EUR 500.000.-), Manuel Zeitz (ZM, FC Paderborn 07, ablösefrei), Wilson Kamavuaka (IV, unbekannt, ablösefrei), Julian Wießmeier (OM, verliehen an SV Wehen Wiesbaden bis 30.6.2015), Alexander Stephan (TW, 1. FC Nürnberg II), Philipp Klement (ZM, 1. FC Nürnberg II), Roussel Ngankam (MS, 1. FC Nürnberg II)

Beim 1. FC Nürnberg stehen die Zeichen schon jetzt auf Abstiegskampf. Nach dem blamablen Pokal-K.O. im Elfmeterschießen beim SV Sandhausen ist der Optimismus im Frankenland erst einmal einer großen Unsicherheit gewichen. Jedes Jahr scheitern Bundesligisten an der ersten Runde im DFB-Pokal – man muss nur zusehen, dass man nicht dabei ist. Leider waren die eigenen Unzulänglichkeiten an diesem Abend zu groß. Jetzt heisst es für den Übungsleiter Michael Wiesinger, die richtigen Schrauben zu drehen. Aber wenn man das Spiel gesehen hat, konnte man durchaus auch positive Seiten erkennen, dass sah auch Wiesinger so: "Man darf nicht alles schlecht reden. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ganz ordentlichen Fußball gespielt." Allerdings bemängelte der 40-Jährige auch, dass seine Spieler nach der Führung aufgehört hätten, Fußball zu spielen. Zudem hätten sich seine Spieler durch Kleinigkeiten aus dem Tritt bringen lassen. Auch die zahlreichen Standards, "gefühlt 50 seitliche Freistöße" störten den Nürnberger Trainer. Diese Kleinigkeiten, die Wiesinger gesehen hat, gilt es jetzt bis zum Ligaauftakt gegen die TSG 1899 Hoffenheim auszumerzen, damit das frühe Pokal-Aus nicht zu einem bösen Omen für den Verlauf der Bundesliga-Saison wird.

Aus österreichischer Sicht gab es einen Neuzugang für den Club zu vermelden. Emanuel Pogatetz heißt der Mann, der in Nürnbergs Innenverteidigung den nach Wolfsburg abgewanderten Timm Klose vergessen machen soll. Im Cup agierte er nicht immer als der große Stabilisator, dennoch leistete er sich keinen großen Patzer und machte alles in allem ein vernünftiges erstes Pflichtspiel. Pogatetz wurde prima von der Mannschaft, vom Club und von den Fans aufgenommen. In ihm hat die Defensive auf jeden Fall einen weiteren Charakterkopf hinzugewonnen. "Er übernimmt auf und neben dem Platz sofort Verantwortung. Er spricht viel und will uns weiterhelfen", erklärt der Club-Trainer die Vorzüge unseres Mad Dogs. Über unseren zweiten ÖFB-Experten in den Reihen der Clubberer gibt es leider nicht so Gutes zu berichten: Muhammed Ildiz sorgte in der Vorbereitungszeit mit einer unzureichenden Fitness beim Club-Coach für große Verwunderung und wurde deshalb mit einem Denkzettel bedacht. „Er ist körperlich definitiv nicht in der Lage, den Konkurrenzkampf aufzunehmen. Sein Zustand hat mir nicht gefallen“, zeigte sich Wiesinger verstimmt über die Defizite bei seinem Defensivspieler. Nach etlichen individuellen Einheiten hat er sich mittlerweile wieder so weit in Form bringen können, um am Mannschaftstraining teilnehmen zu dürfen. Positiv auf seine Einsatzzeiten wird sich dieser Fauxpas sicher nicht auswirken.

Die Vorbereitung absolvierte man halbwegs vernünftig. Nach einigen haushohen Siegen gegen unterklassige Vereine, konnte man sich unter anderem in einem echten Härtetest beweisen. Die Nürnberger haben ihr letztes Vorbereitungsspiel auf die neue Saison gewonnen. In einer äußerst rustikal geführten Partie beim englischen Zweitligisten Leeds United sorgte Daniel Ginczek durch zwei Tore für einen verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg. Aber dennoch – auch in der neuen Spielzeit zählt für die Franken vor allem der Verbleib in der ersten Liga. "Der 1. FC Nürnberg will im nächsten Jahr eine gute Rolle in der Bundesliga spielen und auch in der Saison 2014/15 erstklassig spielen. Das frühzeitig zu sichern, ist die Grundaufgabe, die über allem steht", betonte Club-Sportvorstand Martin Bader am 03.08.2013 in einem Interview auf der FCN-Homepage.

Dazu müssen die Nürnberger aber bereits am ersten DFL-Spieltag eine schwere Hürde nehmen. Am Samstag geht es auswärts gegen die TSG 1899 Hoffenheim, die in der Vorbereitung und im Cup einen bärenstarken Eindruck hinterlassen hat.

Die österreichischen FCN-Profis waren für uns leider nicht erreichbar um persönliche Statements zur kommenden Saison, Ziele und Wünsche an die Fans anzubringen. Wir bleiben für euch aber weiter am Ball. (sami)

	ÖFB-Legionäre Julian Baumgartlinger
Tabellenenrang 2012/2013	Prognose 2013/2014 Platz 6 – 12

Zugänge: Joo-Ho Park (LV, FC Basel), Dani Schahin (MS, Fortuna Düsseldorf, EUR 1,5 Mio.), Shinji Okazaki (LA, VfB Stuttgart, EUR 1,5 Mio.), Johannes Geis (DM, SpVgg Greuther Fürth, EUR 900.000.-), Sebastian Polter (MS, VfL Wolfsburg, EUR 750.000.-), Julian Koch (RV, Borussia Dortmund, EUR 600.000.-), Christoph Moritz (DM, FC Schalke 04, abslösefrei)

Abgänge: Anthony Ujah (MS, 1. FC Köln, EUR 2 Mio.), Deniz Yilmaz (MS, Sanica Boru Elazigspor, EUR 250.000.-), Ádám Szalai (MS, FC Schalke 04, EUR 8 Mio.), Marcel Risse (RA, 1. FC Köln, EUR 700.000.-), Fabian Schönheim (IV, 1. FC Union Berlin, EUR 300.000.-), Jan Kirchhoff (IV, FC Bayern München, ablösefrei), Ivan Klasnic (MS, unbekannt, ablösefrei), Marco Caligiuri (DM, Eintracht Braunschweig, ablösefrei), Radoslav Zabavník (LV, SV Sandhausen, ablösefrei), Andreas Ivanschitz (OM, UD Levante, ablösefrei), Tobias Schilk (RV, 1. FSV Mainz 05 II)

Der 1. FSV Mainz 05 geht in eine Saison mit vielen neuen Gesichtern. Nach der katastrophalen Rückrunde rührte man kräftig um im Kader der Tuchel-Elf. Nicht weniger als neun Spieler verließen den Verein beziehungsweise wurden deren Verträge nicht verlängert. Darunter auch der ÖFB-Nationalspieler Andreas Ivanschitz der zu UD Levante in die spanische Liga wechselte. Weitere Stützen wie Kirchhoff (FC Bayern), Caligiuri (Eintracht Braunschweig) oder Szalai (FC Schalke 04) wurden transferiert. Dafür wurden mit Joo-Ho Park, Dani Schahin und Sebastian Polter neue offenisv Kräfte verplichtet. Das Ziel in der neuen Saison wird wieder die obere Hälfte der Tabelle sein, was durchaus im Möglichen liegt, da mit Thomas Tuchel ein taktisches Genie auf dem Trainerstuhl gehalten werden konnte.

In der Vorbereitung blieb der 1. FSV Mainz 05 ungeschlagen, und das nicht gegen schwache Mannschaften. So besiegte man die französischen Erstligisten Evian Thonon Gaillard und SC Bastia aber auch den FC Basel.

Im Cup konnte man – wenn auch mit viel Bauchweh – die Fortuna aus Köln mit 2:1 besiegen, souverän sah das allerdings noch bei weitem nicht aus. Am ersten Spieltag in der DFL trifft man vor heimischer Kulisse auf den VfB Stuttgart. Dieses Spiel könnte schon einige Aussagekraft besitzen, da man beide Mannschaften auf etwa gleichem Niveau ansiedeln kann, wenn man die Vorsaison als Referenz heranzieht.

Mit Julian Baumgartlinger bleibt ein ÖFB-Legionär im Kader der Mainzer. Der defensive Abräumer wird auch diese Saison als Stammspieler beginnen und diese Rolle hoffentlich wieder über die Saison bestätigen können. Auch im Nationalteam wird Baumgartlinger zu einer immer größeren Stüze im defensiven Mittelfeld, wie man gegen Schweden sehen konnte. Gegen Deutschland wird man aber auf Baumgartlinger verzichten müssen, da er eine Gelb-Sperre absitzen muss. (maha)

	ÖFB-Legionäre Martin Stranzl
Tabellenenrang 2012/2013	Prognose 2013/2014 Platz 5 – 8

Zugänge: Raffael (OM, Dynamo Kiew, EUR 5 Mio.), Max Kruse (OM, SC Freiburg, EUR 2,5 Mio.), Christoph Kramer (DM, ausgeliehen von Bayer Leverkusen bis 30.6.2015, Leihgebühr EUR 200.000.-), Joel Mero (IV, FC Lahti, ablösefrei), Nico Brandenburger (DM, Borussia Mönchengladbach U19), Mahmoud Dahoud (DM, Borussia Mönchengladbach U17)

Abgänge: Igor de Camargo (MS, TSG 1899 Hoffenheim, EUR 1,4 Mio.), Mathew Leckie (LA, FSV Frankfurt, EUR 300.000.-), Niklas Dams (IV, Servette FC, ablösefrei), Mike Hanke (MS, SC Freiburg, ablösefrei), Matthias Zimmermann (RV, verliehen an SV Sandhausen bis 30.6.2014, Leihgebühr EUR 10.000.-), Alexander Bieler (DM, Borussia Mönchengladbach II)

Für Gladbach gilt es diese Saison wieder die internationalen Startplätze zu erreichen. Trainer Lucien Favre konnte den Stammkader bestmöglich zusammenhalten und mit einigen wenigen Verbesserungen adaptieren. So kam der Brasilianer Raffael von Dynamo Kiew zu Gladbach. Raffael spielt damit bereits zum dritten Mal unter Favre. Vor Mönchengladbach trainierte Favre Raffael zuerst bei Zürich und danach bei Hertha BSC. Weiters konnte man Max Kruse vom SC Freiburg abwerben. Kruse spielte letztes Jahr eine hervorragende Saison und stand auf dem Wunschzettl vieler internationaler Topklubs. Der Neo-Nationalspieler schoß in der vergangenen Saison 11 Tore und konnte 8 Assists verbuchen. Aber auch defensiv konnte man sich verstärken, mit Bayer Leverkusen konnte man einen Leihvertrag über Christoph Kramer vereinbaren. Das junge Defensivtalent spielte zuvor bei Bochum.

Im ersten Ligaspiel trifft man auf den FC Bayern, das wohl schwerste Los für die Fohlen-Elf. Zuletzt traf man im Telekom Cup auf den Meister. Mit 1:5 ging man sang und klanglos gegen die Guardiola -Truppe unter. Davor konnte man aber gegen den Champions League-Finalisten Dortmund mit 2:0 gewinnen. Die beiden Tore konnten aber jeweils nur durch einen Strafstoß erzielt werden. Gegen die Bayern auswärts in München in der ersten Runde zu punkten, wird sehr schwer werden, zumal Guardiola sein Heimdebüt in der Liga gibt. Am 27.07. konnte die Borussia noch Celtic Glasgow mit 1:2 besiegen. Am Sonntag folgte hingegen der nächste Rückschlag in der Saisonvorbereitung. Das Cup-Spiel gegen den SV Darmstadt 98 ging nach Elfmeterschießen mit 5:4 verloren. Martin Stranzl schoss seinen Elfmeter zum 4:4 souverän ein, Hrgota jedoch traf danach nur die Stange.

Mit Martin Stranzl wird auch diese Saison wieder ein Österreicher im Trikot der Gladbacher auflaufen. In den bisherigen Tests spielte Stranzl meistens durch. Nach der brillianten letzten Saison wird Favre auch dieses Jahr wieder auf Stranzl bauen. Höchstwarscheinlich wird er wieder mit Brouwers die Innenverteidigung bilden, zumal die Alternativen Nordtveit und Dominguez gegen die Bayern nicht überzeugen konnten.

Martin Stranzl: "Unsere Vorbereitung ist gut verlaufen, im Trainingslager haben alle mitgezogen und hart gearbeitet. Schade ist, dass einige Mitspieler aufgrund von Länderspielen erst relativ spät in die Saisonvorbereitung einsteigen konnten, aber das können wir kompensieren. Wir freuen uns, dass es nun endlich wieder los geht. Wir müssen nun von Beginn an konzentriert sein, die ersten fünf Spiele der Saison sind sehr wichtig für jedes Team der Liga. Insgesamt blicke ich optimistisch in die neue Spielzeit." (maha)

	ÖFB-Legionäre Alexander Manninger Raphael Holzhauser
Tabellenenrang 2012/2013	Prognose 2013/2014 Man wird sich diese Saison als Mannschaft behaupten können und sich im Tabellen-Mittelfeld positionieren

Zugänge: Panagiotis Vlachodimos (RA, ausgeliehen von Olympiakos Piräus bis 30.6.2014), Raphael Holzhauser (ZM, ausgeliehen von VfB Stuttgart bis 30.6.2014, Leihgebühr EUR 300.000.-), Mathias Fetsch (MS, Kickers Offenbach, EUR 200.000.-), Marwin Hitz (TW, VfL Wolfsburg, ablösefrei), Halil Altintop (MS, Trabzonspor, ablösefrei), Raphael Framberger (RV, FC Augsburg U19), Bajram Nebihi (MS, FC Augsburg II), Arif Ekin (LA, FC Augsburg U19), Maik Uhde (IV, FC Augsburg U19)

Abgänge: Torsten Oehrl (HS, Eintracht Braunschweig, EUR 500.000.-), Stephan Hain (HS, TSV 1860 München, ablösefrei), Marco Thiede (RM, SV Sandhausen, ablösefrei), Milan Petrzela (RA, FC Viktoria Pilsen, ablösefrei), Sebastian Langkamp (IV, Hertha BSC, ablösefrei), Somen Tchoyi (HS, unbekannt, ablösefrei), Simon Jentzsch (TW, Karriereende)

Wenig Geld, wenig Verhandlungsspielraum und die Perspektive Abstiegskampf: Der FCA muss auch in diesem Sommer bei den Vorbereitungen für die 51. Bundesligasaison kreativ sein. Thorsten Oehrl, Sebastian Langkamp, Marco Thiede und Simon Jentzsch (Karriereende) gehen, auch die Leihspieler Ja-Cheol Koo, Knowledge Musona und Dong-Won Ji sind weg. Demgegenüber stehen in Torhüter Marwin Hitz (Wolfsburg) und Angreifer Mathias Fetsch (Offenbach) zwei eher unbekanntere Neue. Dazu kommen vier Spieler aus der Jugend. Grund genug für Keeper Alex Manniger, via "Bild" Alarm zu schlagen: "Es sollen Verstärkungen her. Wir haben wichtige Spieler verloren, die müssen wir ersetzen." Weltmeister und sportlicher Leiter Stefan Reuter nahm sich offenbar die Worte von Manninger zu Herzen und verpflichtete mit Halil Altintop (236 Bundesliga-Spiele, 47 Treffer) einen erfahrenen Profi. Zudem gab es aus unserer Sicht einen absoluten Spitzentransfer. Der junge VfB Stuttgart-Profi Raphael Holzhauser wurde für eine Saison ausgeliehen. Eine neue Herausforderung für den U21-Captain und eine perfekte Umgebung, wie wir finden, um sich weiter zu entwickeln.

Die Vorbereitung klappte für den FCA einigermaßen positiv. Auch wenn es nach vier glatten Siegen (gegen die Bezirksligisten MTV Berg (16:0) und TSV Marktoberdorf (5:1) sowie den Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg (2:0) und eine Auswahl des Landkreises Straubing (6:1) ) ein 1:1 gegen den Drittligisten 1. FC Heidenheim gab, konnte man sich zum Beispiel gegen den großen AS Monaco mit einem verdienten 1:0 viel Selbstvertrauen holen.

Eine bittere Pille musste leider Manninger während der Vorbereitung schlucken. Der Bundesligist kann auch in den kommenden Wochen nicht auf Torwart Alexander Manninger zurückgreifen. Der 36-jährige zog sich während eines Testspieles gegen die SpVgg Greuther Fürth einen Teilanriss des Außenbandes im linken Knie zu. Der Routinier muss mit einer Pause von weiteren 4 Wochen rechnen und steht beim Saisonstart (9. – 11. August) nicht zur Verfügung.

Das erste Pflichtspiel der Saison war, wie für alle Profimannschaften, die Hürde 1. DFB-Pokalrunde. Andere sollten sich blamieren – die bayrischen Schwaben allerdings nicht. Mit dem RB Leipzig, dem mittlerweilen bekannten Marketingprojekt aus dem Hause Red Bull, hatte man vielleicht sogar die schwerste Auslosung aller Bundesligisten. Am Ende setzte man sich ohne größere Probleme und durchaus souverän mit 2:0 durch. Auch für unseren ÖFB–Export Holzhauser war die Welt nach dem Spiel in Leipzig mehr als nur in Ordnung. Spiel gewonnen, zu null gespielt und einen Treffer vorbereitet. Was will man als Einstand für den neuen Club mehr. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd, als er sich den Medien stellen durfte und über seine brandgefährlichen Flanken, Ecken und Freistöße berichtete.

Mit dem Selbstvertrauen im Gepäck geht es nun am Samstag (15:30) gegen Vizemeister Borussia Dortmund vor eigenem Publikum. Bevor es soweit ist, haben wir uns natürlich Gedanken über die Rolle, die der FCA in der kommenden Saison einnehmen wird, gemacht. Man muss sagen, dass bis auf Ji, die Mannschaft, die in der Rückrunde 24 Punkte geholt hat, zusammen geblieben ist. Doch ob so ein Husarenstück noch einmal möglich ist, scheint zumindest fragwürdig. Man hat sich sinnvoll mit zwei leistbaren Offensivkräften verstärkt und die Defensive scheint zusätzlich halbwegs sattelfest zu stehen. Das Gebilde, welches Trainer Markus Weinzierl letztes Jahr geformt hat, dürfte sich weiter gefestigt haben. Viele Experten zählen den FCA auch diese Saison wieder zu den Abstiegskandidaten. Sicherheitshalber erwähnen wir noch, dass es sich dabei um dieselben Experten handelt, die den FCA letzte Saison bereits absteigen haben lassen. Wir trauen ihnen mehr zu. Sie werden eine gute Rolle spielen. Die Augsburger besitzen eine kompakte kampfstarke Mannschaft mit einem super Umfeld und einem ausgezeichneten Trainer.

Zum Schluss haben wir noch für euch bei unseren Legionären über ihre Erwartung (Liga, Cup, Nationalteam) nachgefragt und folgende Statements erhalten:

Raphael Holzhauser: "Ich bin nach Augsburg gekommen, um mit der Mannschaft unser Ziel Klassenerhalt zu schaffen. Persönlich möchte ich Spielpraxis sammeln und so viele Spiele wie möglich in der Bundesliga machen. Ich bin sicher, dass die Spielweise des FCA, die mich vor allem in der Rückrunde der letzten Saison beeindruckt hat, sehr gut zu meinem Spiel passt und dass ich hier optimale Chancen für die Weiterentwicklung habe."

Alex Manninger möchte zunächst einmal erst wieder fit werden und war daher für kein Statement zu haben. (sami)

https://www.youtube.com/watch?v=jEeYE-Dqg-4&feature=player_detailpage

	ÖFB-Legionäre David Alaba
Tabellenenrang 2012/2013	Prognose 2013/2014 Alle anderen Ansprüche als Meister zu werden, passen für den FCB einfach nicht, so tippen auch die Mehrzahl der Trainer und der sogenannten Experten.

Zugänge: Thiago Alcántara (ZM, FC Barcelona, EUR 25 Mio.), Mario Götze (OM, Borussia Dortmund, EUR 37 Mio.), Jan Kirchhoff (IV, 1. FSV Mainz 05, ablösefrei)

Abgänge: Emre Can (DM, Bayer Leverkusen, EUR 5 Mio.), Mario Gómez (MS, AC Florenz, EUR 15,5 Mio.), Maximilian Riedmüller (TW, Holstein Kiel, ablösefrei), Nils Petersen (MS, SV Werder Bremen, EUR 3 Mio.), Anatoliy Tymoshchuk (DM, Zenit St. Petersburg, ablösefrei)

"Auf geht´s!" – mit dieser klaren Anweisung aus der Redaktuerskonferenz wurde dem Autor diese Vorschau zu Teil. Einfach auf der einen Seite, sehr schwer auf der anderen. Was erwartet man von einem Triple-Sieger, der sich noch weiter verstärkt hat? Was kann man erwarten? Die Fakten liegen sehr klar auf dem Tisch. Mit dem neuen Trainer Pep Guardiola wurde eine neue Dimension in die Bundesliga gebracht, noch mehr Fotografen, noch mehr internationale Berichte. Diese sind zwar großteils positiv, und mit seiner sympathischen Vorstellung in sehr gutem Deutsch hat sich der neue "Übertrainer" schon viele Vorschusslorbeeren geholt. Die Bayern haben einen neuen Rekord an Mitgliedern vermelden können. Doch ist es Pep wirklich, der "noch mehr" kann? Was eigentlich? Genügt es (s)einen Verein erfolgreich geführt zu haben?

Da verblassen die Top-Transfers von Mario Götze und Thiago fast zur Nebensache. In der Vorbereitung wurden viele Gegner mit Ballbesitz – dem neuen Credo der Bayern – überrollt und zwei Mini-/Bedeutungslos-Titel geholt. Den einzig wertvollen Titel (Supercup) jedoch hat man gegen den BVB verloren. Trotzdem blieb die Bayern-Welt gelassen und viele sagten, dass dies auch gut so ist, sonst würde der FC Hollywood ohnehin schon am Beginn der Meisterschaft die Schale in die Kabine stellen können.

In der ersten Runde des DFB-Pokal gab es einen klaren 5:0-Sieg, allerdings bei einem absolut überforderten unterklassigen Gegner. Der Auftaktgegner in der DFL kommt für die Bayern aus Gladbach angereist. Die Favre-Elf hat heuer schon zu spüren bekommen, wie unangenehm es sein kann, von der Offensivkraft des Rekordmeisters überrollt zu werden. Trotzdem die Karten neu gemischt worden sind und die Vorbereitung noch allen den letzten Schliff gebracht hat, wird es für die Fohlen vermutlich nicht viel zu holen geben in München.

Was wir uns erwarten: Die Bayern sind sicher die Mannschaft die es zu schlagen gilt, und sie werden "wie immer" um den Titel mitspielen, betrachtet man den Kader, dürfen alle anderen probieren, mitspielen zu dürfen. Fraglich wird sein, wie schnell man das Pep-System verinnerlichen kann, und ob es in den Überlegungen des FCB das Wort "Verteidigung" auch noch gibt. Keine Mannschaft der Welt kann mit der weltbesten Offensive langfristig reüssieren, mittelfristig glauben wir dass die "Defense" noch gestärkt werden muss.

Abgesehen von einer Position: links außen in der Defensive ist David Alaba, trotz mehrerer Vesuche in den Testspielen, als gesetzt zu betrachten, und das ist gut so – wir freuen uns darüber.

Prognose: Kein Meistertitel ohne die Bayern nicht zweimal geschlagen zu haben. International wird es darauf ankommen, wie sich die anderen Topklubs auf die Bayern einstellen – ja, diesen Nimbus haben sie, man wird sich auf die Bayern einstellen müssen, und nicht umgekehrt. (kicknik)

	ÖFB-Legionäre Christian Fuchs
Tabellenenrang 2012/2013	Prognose 2013/2014 Platz 3 – 5

Zugänge: Leon Goretzka (ZM, VfL Bochum, EUR 3,3 Mio.), Ádám Szalai (MS, 1. FSV Mainz 05, EUR 8 Mio.), Christian Clemens (RA, 1. FC Köln, EUR 2,8 Mio.), Felipe Santana (IV, Borussia Dortmund, EUR 1 Mio.), Kaan Ayhan (IV, FC Schalke 04 U19)

Abgänge: Michel Bastos (LA, Olympique Lyon), Philipp Hofmann (MS, verliehen an FC Ingolstadt 04 bis 30.6.2015, Leihgebühr EUR 200.000.-), Sergio Escudero (LV, FC Getafe, EUR 500.000.-), José Manuel Jurado (OM, Spartak Moskau, EUR 3 Mio.), Christoph Moritz (DM, 1. FSV Mainz 05, ablösefrei), Christoph Metzelder (IV, TuS Haltern, ablösefrei), Ciprian Marica (MS, Arsenal London?, ablösefrei)

Fünf Zugänge stehen sieben Abgängen gegenüber – dennoch kann eine positive Bilanz über die bisherige Transferperiode gezogen werden. Sportvorstand Horst Heldt gelang dabei eine Mischung aus erfahrenen Bundesliga-Profis, die die Königsblauen sofort verstärken, und Talente, die eine Investition in die Zukunft darstellen sollen, in den Ruhrpott zu locken.

Jens Keller hat insbesondere im Angriff nun eine weitere Option: Adam Szalai wurde um 8 Millionen Euro von Mainz nach Gelsenkirchen gelotst – dieser ist entweder eine echte Alternative zu Klaas-Jan Huntelaar oder aber er erweitert das taktische Spektrum und kann als 2. Stürmer in einem 4-4-2-System auflaufen. Aber auch in der Verteidigung wurde eine Verstärkung geholt: vom Revier-Kontrahenten BVB kam Felipe Santana, der den Wettbewerb um die Innenverteidiger-Position anheizen soll.

In der Vorbereitung setzte es für die Schalker übrigens ein 3:1-Niederlage gegen den FC Red Bull Salzburg – unter anderem auch wegen des mittlerweile berühmten Treffers von Martin Hinteregger aus über 60 Metern. Die restlichen Vorbereitungsspiele verliefen jedoch allesamt recht erfolgreich.

Auf der linken Abwehrseite ist Christian Fuchs ebenso einem Konkurrenzkampf ausgesetzt: Sead Kolasniac hat dem ÖFB-Legionär bereits in der abgelaufenen Saison den Stammplatz mehr als streitig gemacht, der Kampf in der neuen Saison ist nun weiterhin offen. Doch Fuchs hat in der Vorbereitung kräftig die Ärmel hochgekrempelt und gibt die Position nicht freiwillig auf – dieser tolle Trainingseinsatz ist auch Jens Keller aufgefallen. Beim wenig attriaktiven Erstrundenauftritt im DFB-Pokal (0:2-Sieg gegen Nöttingen) durfte Fuchs auch gleich einmal über die volle Distanz ran und dankte des Keller mit der Vorlage zum 0:1.

Was sind nun die Ziele von Königsblau in der neuen Saison? Durch den vierten Platz in der abgelaufenen Spielzeit können die Schalker zum zweiten Mal in Folge an der Champions League teilnehmen – im kommenden Jahr wird das Erreichen der Königsklasse erneut das Ziel sein. Horst Heldt sieht die Truppe gar auf Augenhöhe mit Dortmund – dies wird aber vor allem davon abhängen, inwieweit Trainer Jens Keller die Mannschaft taktisch vorbereitet und das Letzte aus ihr herauskitzelt. Wir sehen Schalke eher auf Augenhöhe mit Leverkusen, das sich sehr gut verstärkt hat und sich wohl wieder mit Schalke um Platz drei duelliert.

Am ersten Spieltag trifft der FC Schalke daheim auf den Hamburger SV, angesichts der Formkurve sollte das für die Knappen eigentlich eine klare Sache sein.

Das sind die Erwartungen unseres Legionärs an die neuen Saison:

Christian Fuchs: "Wir werden mit der Mannschaft natürlich versuchen in jedem Spiel an unsere Grenzen zu gehen und das maximale zu erreichen. Mit unseren Neuverstärkungen gehen wir mit einem qualitativ hochwertigen Kader, und dementsprechend gutem Gefühl, in die neue Saison. Das Ziel ist jetzt erst mal die Qualifikation für die Champions League zu meistern und dann in der Liga und im Pokal eine gute Rolle zu spielen. In der WM-Qualifikation stehen wir momentan punktgleich, aber mit einem besseren Torverhältnis vor Schweden und Irland. In den nächsten vier Spielen werden wir natürlich versuchen uns abzusetzen, um den 2. Platz zu festigen – da ist höchste Konzentration geboten, denn leicht wird es uns bestimmt keiner machen. Aber ich glaube an unser Team." (xandi)

https://www.youtube.com/watch?v=56zy8mSex0g&feature=player_detailpage

	ÖFB-Legionäre Ein Paul Scharner
Tabellenenrang 2012/2013	Prognose 2013/2014 Es wird schwer werden für den HSV, heuer wieder einen einstelligen Tabellenrang zu sichern. Das Gespenst namens "Abstieg" könnte sich wohl fühlen an der Elbe.

Zugänge: Lasse Sobiech (IV, Borussia Dortmund, EUR 1,2 Mio.), Jacques Zoua (MS, FC Basel, EUR 1 Mio.), Johan Djourou (IV, ausgeliehen von FC Arsenal bis 30.6.2014, Leihgebühr EUR 750.000.-), Kerem Demirbay (ZM, Borussia Dortmund II, ablösefrei), Jonathan Tah (IV, Hamburger SV U19), Valmir Nafiu (RA, Hamburger SV II)

Abgänge: Jacopo Sala (RM, Hellas Verona, EUR 100.000.-), Marcus Berg (MS, Panathinaikos Athen, ablösefrei), Heung-Min Son (MS, Bayer Leverkusen, EUR 10 Mio.), Janek Sternberg (IV, SV Werder Bremen II, ablösefrei)

HaHaHa-HSV. Bitte, liebe Leser, entschuldigt diese Einführung, aber was man in der Vorbereitung vom Traditionsklub aus dem Norden gesehen hat, verlangt diesen Kalauer allemal – als negative Highlights seien das 0:2 beim FC Wacker Innsbruck und das 0:4 bei Dynamo Dresden herausgepickt. Wie auch immer man letzte Saison noch eine halbwegs passable Performance abgeliefert und den 7. Platz eingefahren hat – diesen Anspruch wird man wohl in der kommenden Spielzeit etwas nach unten revidieren müssen. Transferpolitik dürfte in der Chefetage beim HSV ein Fremdwort sein. Man musste den Hoffnungsträger Heu Ming Son abgeben und bekam dafür auch gutes Geld – doch was ist dafür gekommen? Abgesehen von Lasse Sobiech und Johann Djouruo ist da nicht sehr viel qualitatives Potenzial an die Elbe gewechselt.

Gut, der hochgelobte VdV hat – neben seinen scheinbar viel wichtigeren Schlagzeilen aus dem Privatleben – wohl angekündigt, dass er auf dem selben Niveau wie Franck Ribery spielen kann. Da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken.

Sonst ist an der Elbe nicht viel passiert. Es gibt noch einen Nebenschauplatz, der einen Paul Scharner betrifft. Dieser hat es wieder einmal geschafft, in der ersten Elf der Berichterstattung zu stehen. In der ersten Elf der Hamburger wird er wohl nicht mehr zu sehen sein, trotz aller Kampfansagen. Nachdem es kurz so ausgesehen hat, als ob er wieder auf die Insel wechseln würde (zu Hull City, Anm.), kommen nun wieder immer schärfere verbale Attacken gegen den HSV. Von "Krieg" und "Erpressung" ist da die Rede.

Neben den bereits angeführten blamablen Auftritten in der Vorbereitung, gab es zumindest in der ersten Runde des DFB-Pokal einen klaren Sieg – Der SV Schott Jena wurde auswärts mit 4:0 besiegt.

Die erste Bundesliga Runde führt die Hanseaten auf Schalke, wo es sicher nicht einfach wird, gleich mal Punkte zu holen. Doch auch hier gilt: neues Spiel, neues Glück.

Unsere Prognose: Hamburg wird wieder für viele Lacher gut sein, für sportlichen Erfolg eher nicht. (kicknik)

	ÖFB-Legionäre Richard Strebinger Sebastian Prödl Zlatko Junuzovic Marko Arnautovic
Tabellenenrang 2012/2013	Prognose 2013/2014 Platz 10-15

Zugänge: Luca Caldirola (IV, Inter Mailand, EUR 2.250.000.-), Nils Petersen (MS, FC Bayern München, EUR 3.000.000.-), Cédric Makiadi (ZM, SC Freiburg, EUR 3.000.000.-), Johannes Wurtz (MS, SV Werder Bremen II)

Abgänge: Sokratis (IV, Borussia Dortmund, EUR 9.500.000.-), Denni Avdic (MS, AZ Alkmaar, EUR 250.000.-), Christian Vander (TW, Karriereende)

Es gab schon Zeiten, an den es einfacher war, etwas über den Traditionsclub an der Weser zu schreiben. Nach der "Gerade noch Klassenerhalt"-Saison 2012/2013 wurde im Sommer der kaum für möglich gehaltene Schnitt gemacht und Robin Dutt an Stelle von Thomas Schaaf als Coach installiert. Melancholie gepaart mit Aufbruchstimmung machte sich in Bremen breit, die Spieler waren einhellig von Robin Dutt und seinen zahlreichen Einzelgesprächen sehr angetan. Auch Marko Arnautovic wurde pardoniert, durfte wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und bekam viel Lob vom Neo-Coach. Es roch also alles nach einem Erfolg versprechenden Neustart, denn auch die ersten Testspiele gegen unterklassig(st)e Gegner (14:0 gegen SV Concordia Suurhusen bzw. 11:1 gegen Grün-Weiß Firrel) verliefen positiv und torreich.

Doch schon beim ersten ernstzunehmenden Testspiel gegen den TSV 1860 München (1:1 beim Trainingslager in Zell am Ziller) zeigte sich, dass bei den Werderanern noch kaum etwas rund lief. Abstimmungsprobleme, nicht automatisierte Laufwege und zahlreiche Fehlpässe waren noch zu Hauf erkennbar. Die logische Konsequenz war, dass auch die nächsten vier Testspiele innerhalb von neun Tagen teilweise sehr enttäuschend verloren wurden (0:1 gegen VfL Osnabrück, jeweils 2:3 gegen die niederländischen Clubs PEC Zwolle bzw. Ajax Amsterdam, 1:2 bei RB Leipzig). Erst die Siege gegen RW Erfurt (6:0) und vor allem gegen den FC Fulham (1:0) gaben wieder Anlass zur Hoffnung – vor allem da das Erstrundenspiel im DFB-Pokal vor der Tür stand.

Fast schon traditionell – ist man geneigt zu sagen – schied Werder in der ersten DFB-Pokalrunde gegen einen Drittligisten aus. Der 1. FC Saarbrücken durfte sich über einen ideenlosen Gegner freuen, der mit Sebastian Mielitz nicht nur über einen Torwart verfügt, der gerne einmal für Slapstick-Einlagen gut ist, sondern auch über eine nach wie vor fehleranfällige Defensivabteilung. Wenngleich mit der Einwechslung von Marko Arnautovic in der zweiten Halbzeit etwas Schwung ins Bremer Angriffsspiel kam, so vermochte man es nicht, einen zwei Klassen tiefer angesiedelten Gegner spielerisch in die Knie zu zwingen.

Für die anstehende Saison kann man aus Sicht des SV Werder nur hoffen, dass sich die Defensive stabilisiert, die Spielidee von Robin Dutt von den Akteuren verstanden und umgesetzt wird und eventuell am Kader noch Nachbesserungen vorgenommen werden. Kevin de Bruyne und Sokratis fehlen derzeit an allen Ecken und Enden, und selbst mit diesen wurde vergangene Spielzeit noch gerade so der Klassenerhalt geschafft. Aus diesem Grund fällt unsere Prognose für die anstehende Saison durchaus pessimistisch aus, einen internationalen Startplatz halten wir für ausgeschlossen, selbst ein Platz im gesicherten Mittelfeld dürfte derzeit eher der "best case" sein. Ein kleiner Fingerzeig wird schon das Auswärtsspiel am ersten Spieltag gegen Eintracht Braunschweig sein. Ein Aufsteiger vor seinem eigenem Publikum ist am ersten Spieltag für gewöhnlich einer der schwierigsten Gegner in Laufe der Saison. Vor allem, da sich auch die Braunschweiger für die Pokal-Pleite gegen Arminia Bielefeld rehabilitieren wollen.

Unseren Legionären in Bremen steht jedenfalls ein hartes Jahr bevor. Sebastian Prödl wurde von Robin Dutt zum Abwehrchef ernannt, wohl um ihn indirekt zum nächsten Entwicklungsschritt zu zwingen. Für ihn ist das entgegengebrachte Vertrauen sicher sehr gut, er war in den Vorbereitungsspielen und auch im DFB-Pokal noch einer der besseren Werderaner. Auch für das Nationalteam ist das natürlich ein großer Vorteil, auf einen Innenverteidiger mit ständiger Spielpraxis zurückgreifen zu können. Zlatko Junuzovic blieb in der Vorbereitung eher blass, vielleicht ist er in Dutts 4-3-3 am rechten Flügel auch falsch positioniert, um seine Stärken entfalten zu können. Marko Arnautovic' Zukunft steht noch in den Sternen, mal heißt es er ist schon so gut wie weg, dann steht ein Wechsel gar nicht zur Debatte – hier müssen wir uns wohl überraschen lassen. Auch wenn wir offen zugeben, dass wir Arnautovic gerne noch ein Jahre an der Weser sehen würden. Ein für ihn und seine Karriere wichtiger und richtiger Schritt war jedoch wohl, dass er sich nicht mehr von seinem Bruder, sondern von der bekannten Beraterfirma "ROGON" beraten lässt. Richard Strebinger ist derzeit mit einer Wirbelverletzung außer Gefecht, wird wohl aber wieder ins dritte Glied zurückweichen müssen, da Raphael Wolf wieder fit ist. Etwas schleierhaft ist uns schon, warum Strebinger in den Testspielen nur ein Mal zum Einsatz kam.

Was erwarten sich unsere Bremer Legionäre von der kommenden Saison? Wir haben exklusive Statements von ihnen eingeholt:

Sebastian Prödl: "Es gibt in dieser Saison mehrere Ziele. In der Bundesliga wollen wir eine sorgenfreie Saison spielen, uns in ruhigen Fahrwassern aufhalten und dadurch Schritt für Schritt Selbstvertrauen holen. In der Nationalmannschaft gibt es nur ein Ziel, die Weltmeisterschaft in Brasilien. Dafür müssen wir uns mindestens den zweiten Platz in der Qualifikation sichern."

Richard Strebinger: "In der U21-Nationalelf möchten wir mit einem guten Start in die Qualifikation den Weg zur Europameisterschaft ebnen. Da wollen wir jedes Spiel so angehen, dass wir gewinnen. Bei Werder gilt es, dass wir uns als Mannschaft finden. Unser Ziel muss es sein, dass wir durch unseren Kampfgeist und durch attraktiven Fußball die Fans mitreißen. Persönlich arbeite ich auf mein erstes Bundesliga-Spiel hin."

Marko Arnautovic: "Ich wünsche mir sowohl im Verein, als auch im Nationalteam vor allem Gesundheit, Glück und Erfolg."

Zlatko Junuzovic: "Im Verein ist es nach der letzten Saison wichtig, dass wir uns stabilisieren und am Ende besser platziert sind, als davor. Das würde auch bedeuten, dass wir eine weitestgehend sorgenfreie Saison spielen! In der Nationalmannschaft kann das Ziel nur sein, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dafür müssen wir aus den letzten Spielen noch einige Punkte holen, aber wir glauben daran!" (thelex)

https://www.youtube.com/watch?v=h7bWAHO0AAk&feature=player_detailpage

	ÖFB-Legionäre Martin Harnik
Tabellenenrang 2012/2013	Prognose 2013/2014 Platz 4-9

Zugänge: Mohammed Abdellaoue (MS, Hannover 96, EUR 3,5 Mio.), Gotoku Sakai (RV, Albirex Niigata, EUR 1,2 Mio.), Moritz Leitner (ZM, Borussia Dortmund, Leihe bis 30.6.2015, Leihgebühr EUR 500.000.-), Thorsten Kirschbaum (TW, FC Energie Cottbus, ablösefrei), Marco Rojas (RA, Melbourne Victory, ablösefrei), Sercan Sararer (RA, SpVgg Greuther Fürth, ablösefrei), Konstantin Rausch (LV, Hannover 96, ablösefrei), Daniel Schwaab (IV, Bayer Leverkusen, ablösefrei)

Abgänge: Tamás Hajnal (OM, FC Ingolstadt 04, EUR 250.000.-), Patrick Bauer (IV, CS Marítimo, EUR 150.000.-), Shinji Okazaki (LA, 1. FSV Mainz 05, EUR 1,5 Mio.), Raphael Holzhauser (ZM, verliehen an FC Augsburg bis 30.6.2014, Leihgebühr EUR 300.000.-), André Weis (TW, FC Ingolstadt 04, EUR 100.000.-), Mamadou Bah (DM, unbekannt, ablösefrei), Kevin Stöger (OM, verliehen an 1. FC Kaiserslautern bis 30.6.2015), Marc Ziegler (TW, Karriereende)

Nach Platz 12 in der vergangenen Saison gibt es im Schwabenland die Hoffnung, dass nun ein besserer Rang am Ende der Saison herausschaut. Grund für diese gesteigerten Erwartungen ist nicht nur die starke Leistung im Pokalfinale, sondern auch die Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison – Trainer Bruno Labbadia kann gleich auf acht Neuzugänge zurückgreifen. Allen voran soll der vom BVB ausgeliehene Moritz Leitner erwähnt werden, der schon unter Jürgen Klopp eifrig Einsatzminuten sammelte.

Vielleicht kann ihn Martin Harnik ja dazu überreden, den Verband zu wechseln und für das ÖFB-Team aufzulaufen. Da seine Mutter Österreicherin ist, wäre das auch rechtlich kein Problem – zudem Leiter derzeit auf Grund der Nichtnominierung zur U21-EM alles andere als gut auf den DFB zu sprechen ist.

Der aus Hannover kommende Mohammed Abdellaoue kann dazu beitragen, dass Stuttgart neben Stoßstürmer Vedad Ibisevic nun Alternativen auf dieser wichtigen Position hat.

Betrachtet man das Mannschaftsfoto des VfB fällt auch auf, dass der Österreicher-Anteil deutlich reduziert wurde. Raphael Holzhauser (zum FC Augsburg) und Kevin Stöger (1. FC Kaiserslautern) wurden verliehen um Spielpraxis zu sammeln – beide sollen in der Zukunft, aber noch nicht in der kommenden Saison, eine Rolle in Stutttgart spielen. In der Gegenwart spielt Martin Harnik eine Hauptrolle in der Mercedes-Stadt. Er ist im 4-2-3-1-System von Labbadia auf der rechten Offensivposition gesetzt, auch heuer kann wieder mit einigen Toren des ÖFB-Legionärs gerechnet werden.

Präsident Bernd Wahler hat als Saisonziel ein Platz zwischen 4 und 9 ausgegeben, dies soll aus unserer Sicht durchaus im Bereich des Möglichen sein, wenngleich für Platz vier schon wirklich alles zusammenpassen müsste. Im Pokal ist man jedenfalls schon eine Runde weiter, in der ersten Runde wurde BFC Dynamo relativ souverän und unspektakulär mit 2:0 geschlagen, den 2. Treffer bereitete übrigens Martin Harnik vor, der rechtzeitig zum Bundesligaauftag wieder völlig fit sein dürfte. Über weite Strecken der Vorbereitung plagten ihn Schmerzen am Hüftbeuger.

Gleich am ersten Spieltag der neuen DFL-Saison trifft man übrigens auswärts auf den 1. FSV Mainz 05 – definitiv der richtige Gegner für eine Standortbestimmung, da man letzte Saison mehr oder weniger auf Augenhöhe agierte. (xandi)