Deutschland

Runter, rauf und ganz nach unten: Die Katastrophensaison des VfB Stuttgart

Ganz bittere Tage für den VfB Stuttgart! Nach der 1:3-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg am letzten Spieltag stehen die Schwaben als Absteiger fest. Der fünffache deutsche Meister muss zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Weg in die Zweitklassigkeit antreten. 75 Gegentore in 34 Spielen waren einfach zu viel. Wir werfen einen Rückblick auf eine Saison voller Höhen und letztendlich Tiefen, die auch für unsere Legionäre [spielerprofil spieler=“Martin Harnik“] und [spielerprofil spieler=“Florian Klein“] alles andere als erfolgreich verlief.

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Ziele zu Saisonstart

Der deutsche Meister von 2007 hatte ein klares Ziel: bloß nicht schon wieder in den Abstiegskampf geraten. Ein Blick auf die vorhergehenden Spielzeiten zeigt auch wieso:

Saison 2013/14: mit nur einem Punkt aus den abschließenden drei Spielen gerät der VfB den Abstiegsrängen plötzlich unangenehm nahe. Am Ende bleibt Rang 15.

Saison 2014/15: Mittendrin statt nur dabei. Der Kampf scheint diesmal bereits verloren zu sein, doch Stuttgart schafft das Unmögliche und rettet sich mit drei Siegen (darunter gegen die Tabellennachbarn aus Hamburg und Paderborn) in letzter Sekunde auf Rang 14. Nur einen Punkt vor dem HSV, der somit in die Relegation musste.

Saison 2015/16: Der Negativtrend der vergangenen Monate gipfelte gestern im Schreckensszenario einer ganzen Region. Leidgeplagte und frustrierte Fans machten ihrem Ärger Luft, „Vorstand raus“-Rufe hallten pausenlos durch das Wolfsburger Stadion. Nach dem frühen Rückstand war jedoch das Unausweichliche gewiss, auch am Platz schien kaum noch jemand an den benötigten Sieg zu glauben. Der Tiefpunkt einer saisonübergreifenden Negativspirale war erreicht, man startet kommende Saison wieder bei Null in der zweiten Liga.

vfb

Saisonrückblick Verein

Bereits die ersten Spiele zeigten, in welche Richtung sich der VfB zu orientieren hatte. Die ersten fünf Spiele gingen verloren, erst Ende September konnte der zweite Absteiger Hannover 3:1 besiegt werden. Alleine im November bekamen die Stuttgarter in drei Spielen zwölf Gegentore! Und die Abwehr der Schwaben sollte auch weiterhin die große Schwachstelle bleiben, im Schnitt gab es pro Spiel mehr als zwei Gegentore.

Doch um die Jahreswende war etwas wie ein Aufwind zu spüren. Acht Spiele blieb man ungeschlagen, darunter gab es fünf Siege. Von Anfang Dezember (1:1, Bremen) bis Mitte Februar (1:1, Schalke) wurden so 18 der insgesamt 33 Punkte erkämpft. Stuttgart schien gerettet und fand sich plötzlich im gesicherten Mittelfeld der Tabelle wieder. Hoffnung kam auf. Eben noch im Tabellenkeller versunken, kamen aus dem Nichts Stimmen auf, die das Wort „Europa League“ flüsterten.

Doch manchmal schreibt der Fußball seine eigenen Geschichten. Mit der 1:2-Niederlage gegen Hannover (27.2.) fiel man in einen einzigartigen Abwärtstrend. Geschlagene zwölf Runden konnte man über drei Monate keinen einzigen Sieg mehr einfahren, es gab nur zwei Unentschieden gegen Ingolstadt (3:3) und Darmstadt (2:2). Unrühmlicher Höhepunkt war der Platzsturm zahlreicher Anhänger, die wutentbrannt Trainer und Spieler nach der 1:3-Niederlage gegen Mainz noch auf dem Feld zur Rede stellen wollten.

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Lieber VfB, erstklassig ist nunmal anders. Man kann nur hoffen, dass der Traditionsverein einen raschen Neuanfang schafft und bald stärker zurückkommt. 

Saisonrückblick Legionäre

Mit Blick auf unsere Legiös kann man sagen, dass kaum ein anderer Nationalspieler so eine Gefühlsachterbahn mitmachen mussten wie Martin Harnik und Flo Klein. Im Nationalteam als Stammspieler auf der Erfolgswelle unterwegs und mit dem VfB seit Monaten pausenlos im Abstiegskampf. Wir hoffen, dass die beiden das Erlebt bis Frankreich verarbeitet haben, um dann wieder neue Erfolge feiern zu können.

Florian Klein wusste seit seinem Wechsel 2014 stets mit guten Leistungen zu überzeugen und erarbeitete sich so einen Stammplatz bei den Schwaben. Umso verwirrender war der Wintertransfer von Kevin Großkreutz, der Klein kurzerhand von dessen Platz in der rechten Verteidigung verdängte. Eine Verzweiflungstat von Trainer Kramny, um die angeschlagene Defensive zu stärken? Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass unser ÖFB-Kicker sicherlich die falsche Position zum Routieren war.

Klein legt seit jeher seine Postition sehr offensiv aus und bringt sich so geschickt in die Angriffe seines Teams mit ein. Zwei Assists gingen auf sein Konto. Ein Bandscheibenvorfall Anfang Dezember warf ihn jedoch zurück, drei Spiele musste er aussetzen. Kurz darauf wurde er durch Großkreutz ersetzt, ehe dieser sich durch einen Muskelbündelriss selbst wieder auswechselte. Die letzten und entscheidenen drei Spiele der Saison bekam der Weltmeister wieder den Vorzug. Ob unser Rechtsverteidiger nach der EM den Weg in die zweite Bundesliga macht, ist fraglich.

Auch sein Vordermann im ÖFB-Team Martin Harnik steht vor dem Absprung. Ein Spieler seines Formats hat den dringenden Anspruch erstklassig zu bleiben, dementsprechend aktiv ist bereits die Gerüchteküche. Zuletzt wurde Peter Stögers 1. FC Köln als Interessent genannt.

Leider konnte Harnik diese Saison seine Visitenkarte nicht aufpolieren, unser Rechtsaussen brachte es nur auf magere zwei Treffer. Hier zeigt sich allerdings auch, dass ein Offensivspieler stark von seiner Mannschaft abhängig ist. Frei nach dem Motto: keine Assists, keine Tore. Die Unsicherheit der Mannschaft wirkte sich auch auf Harnik aus, der diese Saison Möglichkeiten ausließ, die sonst selbstverständlich für ihn waren. Ein Aussenbandriss im Knie warf ihn mitten in der Saison zusetzlich drei Monate zurück.

Der Abgang des gebürtigen Hamburgs scheint so gut wie sicher. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, Klein hingegen ist bis 2017 vertraglich an den VfB gebunden und müsste daher freigekauft werden.

 

Wechselgerüchte wie dieses wird es kommenden Sommer noch zahlreiche geben: 

Mit einer 1:3-Niederlage verabschiedet sich der VfB vorübergehend aus der Erstklassigkeit:

 

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