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Legionärs-Check DFL, 17. Spieltag

Winterpause!

Eine lange und anstrengende DFL-Hinrunde ist am Sonntag zu Ende gegegangen, auch wir sehnen uns schon ein wenig der Winterpause entgegen. Der FC Bayern München geht – trotz des Punkteverlusts daheim gegen Gladbach – als klarer Tabellenführer und mit einem dicken Polster von 9 Punkten Vorsprung ins Frühjahr. Erster Verfolger wird vorerst Bayer Leverkusen sein, weitere 3 Punkte dahinter lauert der regierende Meister aus Dortmund und der Sensationsaufsteiger aus Frankfurt.

Die restlichen Vereine mit österreichischen Legionären werden die Winterpause mit gemischten Gefühlen antreten. Während Mainz 05 eine großartige Hinrunde auf Platz sechs beendet ist der nur einen Platz dahinter liegende FC Schalke in eine faustdicke Krise samt Trainerentlassung geschlittert. Gleich dahinter folgen die wieder erstarkten Gladbacher, die Martin Stranzl unbedingt noch ein weiteres Jahr in ihren Diensten wissen wollen und der VfB Stuttgart, der mittlerweile zwei österreichische Stammspieler sein Eigen nennen darf.

Hinter dem zehntplatzierten Hamburger Scharnerverein (HSV) folgt die Wundertüte Werder Bremen, der aber im Frühjahr bei guter Vorbereitung viel Potential nach oben zugetraut werden kann. Wie auch immer, einer spannenden und teilweise überraschenden Hinrunde wird eine nicht minder aufregende Rückrunde folgen. Aber jetzt machen wir erst mal alle ein wenig Pause!

 

 


Hoppla, da ist doch tatsächlich ein Punkt aus dem 14. Adventfenster der Allianz Arena gepurzelt. Was für viele als sehr unwahrscheinlich galt, ist doch wahr geworden. Die Borussia aus Mönchengladbach verzeichnete im ersten Durchgang zwar nur einen einzigen Torschuss, der genügte aber, um in Führung zu gehen. Die Millionentruppe aus München spielte einmal mehr druckvollen Offensivfussball, die zwei Hauptakteure des Spiels trugen aber ein Fohlendress. Thorben Marx verwandelte den Elfer für die Gladbacher verschuldete aber später auch mit einem Horrorpass den Ausgleichstreffer der Münchner. Zweiter Hauptakteur an diesem Abend: Marc-Andre ter Stegen, er hielt alles was möglich war, und sicherte so den Punkt für den Tabellenachten. Die beiden Österreicher spielten gewohnt solide, ohne jedoch große Glanzpunkte zu setzen. Martin Stranzl war bei Gladbach wieder als Kapitän aufgelaufen, David Alaba wie gewohnt an der linken hinteren Seite des FC Bayern, mit sensationellen 101 Ballkontakten. (kicknik)

 

 


Ganz schwer zu verstehen diese Leverkusener. Ohne zu glänzen und ohne die ganz großen Stars gewinnen sie im Moment ihre Partien relativ mühelos – stehen gerechtfertigt auf Platz zwei und sind erster Bayern-Verfolger. Niemand in unserer Redaktion glaubt daran, dass dies in Hälfte zwei der DFL-Saison Nummer 50 so anhalten wird, doch "schau ma mal, dann seh ma schon". Der HSV ist ebenso unverständlich noch immer in der Nähe der internationalen Plätze und wird als Tabellenzehnter überwintern. Man hätte eine kleines Vermögen machen können, hatte man nach Runde zwei oder drei darauf getippt. Trotzdem das Spiel in der Mitte der zweiten Hälfte bereits entschieden war, wurde ein Paul Scharner nicht eingewechselt. (kicknik)

 

 


Bereits nach 20 Minuten war dieses Spiel mehr oder weniger entschieden. Tore durch Alex Meier und Takashi Inui in den Minuten 12 und 18 bescherten den Gästen aus Hessen eine frühe, abgesicherte Führung – darüber hinaus wurde in 16. Minute auch noch Josué mit Rot vom Platz gestellt. Mit diesem Sieg überwintert der Aufsteiger auf Platz 4 in der Tabelle, dies würde in der Endabrechnung gar einen Qualifikationsplatz für die Champions League bedeuten. Die beiden ÖFB-Legionäre, Emanuel Pogatetz und Erwin Hoffer, konnten das Spiel lediglich von der Bank verfolgen. (xandi)

  

 

 

"Ich bin heute sehr zufrieden, außergewöhnlich zufrieden!" – Thomas Tuchel hatte auch keinen Grund unzufrieden zu sein. Am Samstag gewann seine Mannschaft 3:1 gegen den VfB Stuttgart. Somit schließt man die Hinrunde mit 26 Zählern auf dem 6. Tabellenrang ab. Stuttgart hätte diese Saisonhälfte besser platziert abschließen können, hätte man von Anfang an ähnliche Leistungen gezeigt wie am Ende der Hinrunde.

Das Spiel selbst war sehr attraktiv, in der ersten Hälfte gab es viele Torchancen und in der zweiten Halbzeit dann auch Tore. 4 Österreicher standen in der Startformation, auf Mainzer Seite Julian Baumgartlinger und Andreas Ivanschitz bei Stuttgart Raphael Holzhauser und Martin Harnik. Der wohl auffälligste Österreicher war Andreas Ivanschitz, welcher, vor allem in der ersten Halbzeit, einige gute Tormöglichkeiten hatte und auch in der Spieleröffnung oft Akzente setzte. Einzig Ulreich wollte kein Ivanschitz Tor zulassen. Julian Baumgartlinger agierte gewohnt solide im defensiven Mittelfeld und zeigte auch den einen oder anderen guten offensiv Pass.

So musste eben ein anderer Österreicher im Topspiel netzen, Martin Harnik köpfte aus spitzem Winkel zu 1:0 Führung für Stuttgart (48.). Sein bereits 9. Pflichtspiel-Tor in dieser Saison (wettbewerbsübergreifend) und – wie die acht anderen ebenfalls – schoss er auch dieses Tor in der Fremde. Nachträglich wurde nicht ihm sondern Mainz-Keeper Müller das (Eigen-)Tor zugesprochen, das halten wir aber ehrlich gesagt für einen ziemlichen Schwachsinn. Raphael Holzhauser spielte eine unauffällige Partie und fiel eher durch Fehler auf.

Für die entscheidenden Tore sorgte zwei Mal Nicolai Müller (55., 71.) sowie Soto (90. +2). Der Sieg von Mainz war durchaus verdient, vor allem in der ersten Halbzeit hätten sie schon in Führung gehen müssen. Unter der Woche geht es weiter für Mainz und Stuttgart, und zwar im DFB-Pokal. Stuttgart trifft auf den 1. FC Köln und Mainz auf Schalke 04, aber nicht mehr auf Huub Stevens – der wurde auf Schalke nämlich beurlaubt. (maha)

 

 


Ein Satz mit "x"…als Anti-Schlager angekündigt, brachte das Duell der beiden Kellerkinder tatsächlich ein Spiel mit viel Kampf aber auch viel Krampf. Das Endergebnis bringt beiden Kontrahenten rein gar nichts, für beide sind es bis jetzt nur müde neun Punkte, die sie in die Winterpause mitnehmen dürfen. Wenn es da zu keiner Leistungsexplosion kommt, wird wohl nur mehr der Relegationsplatz auszuspielen sein im Frühjahr. Dieses Frühjahr könnte auch erstmals in der deutschen Bundesliga das Einser-Leiberl für Alexander Manninger bringen. Sein Konkurrent Amsif brachte dazu am Samstag einige handfeste Argumente (vielmehr eigentlich handnichtfeste) Argumente ein, während Alex nur von der Bank aus zusehen durfte. Wenigstens dürfte es beiden Teams nicht an Motivation mangeln, wenn es um die weitere Vorbereitung geht. Beide haben den Rekordmeister aus München als nächsten Gegner. Augsburg noch dieses Jahr im Pokal – die Fürther zu Beginn der Frühjahrssaison. (kicknik)

 

 


Fortuna Düsseldorf gewinnt etwas überraschend gegen die höher eingeschätzten Gäste aus Hannover 96. Für die Tore sorgte Schahin (39.) und Ilsö (83.) für die zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Diouf (69.). Das Spiel bot kein hohes Niveau und entschied sich über den Kampf. Hannover wirkte müde und Fortuna nütze dies perfekt aus. Robert Almer spielte wie erwartet nicht.. (maha)

 

 


Mit dieser verdienten Niederlage wurde die Schalker Krise prolongiert – mittlerweile befinden sich die Gelsenkirchener lediglich auf der siebenten Stelle in der Tabelle wieder. Dies ist deutlich hinter den Erwartungen der Klubführung, am Sonntag Vormittag wurde ein Schlussstrich unter der Ära Stevens II gesetzt. Der Holländer wurde trotz seiner großen Verdienste in der Vergangenheit im Verein und dem Weiterkommen in der Champions League durch den U17-Trainer Jens Keller ersetzt. Dieser soll nun zumindest bis Saisonende als Übungsleiter für die Königsblauen fungieren.

Nun aber zum Spiel: Schalke 04 begann sehr ambitioniert und konnten auch mit 1:0 in Führung gehen. Aber anstatt dann nach der Führung selbstbewusst aufzutreten, kamen die Gäste auf und die Kicker aus dem Ruhrpott wurden immer mehr verunsichert – bereits 12 Minuten nach dem Führungstreffer führten dann die Breisgauer 1:2, für den Führungstreffer sorgte Austro-Franzose Jonathan Schmid. Auch nach der Pause konnte Königsblau seine Verunsicherung nicht abschütteln – das 1:3 war die Folge. In der Schlussphase musste dann auch noch Huntelaar mit Gelb-Rot vom Platz, somit war dann nicht einmal mehr der Anschlusstreffer drinnen. Christian Fuchs spielte 90 Minuten für die Schalker durch, konnte leider weder offensiv noch defensiv überzeugen – gerade die schnellen, wendigen Stürmer von Freiburg machten ihm das Leben schwer. (xandi)

 

 


Es gibt richtig viel zu tun in der Winterpause für Thomas Schaaf und seine Mannschaft. Das ist zumindest das Fazit aus den letzten beiden Spieltagen. Die Schwerpunkte der kommenden Wochen sollten in der Wintervorbereitung daher wohl "Defensivarbeit" (aller Mannschaftsteile) und "Chancenverwertung" lauten. Auch in diesem Spiel wurden wieder ungezählt Chancen liegen gelassen – unter anderem eine Großchance von Marko Arnautovic gegen Ende der ersten Halbzeit. Die Bremer wirkten im Spielaufbau teilweise zu hektisch und unkonzentriert, zahlreiche Fehlpässe im Spielaufbau ließen das Spiel manchmal etwas zerfahren wirken. Der etwas überraschenden Führung der Gäste aus Nürnberg folgte ein glücklicher Last-Minute-Ausgleich, bei dem Petersen überdies noch knapp im Abseits stand.

Marko Arnautovic selbst erwischte nicht seinen besten Tag, alleine in der ersten Halbzeit verlor er drei Bälle durch Mißverständnisse im Abspiel. Zu allem Überfluss kassierte er noch seine fünfte gelbe Karte und muss nun beim Rückrundenstart daheim gegen den BVB zusehen. Sein Flanken kamen nicht wirklich an und Einzelaktionen konnte er diesmal auch keine erfolgreich für sich verbuchen – logische Konsequenz: Auswechslung in Minute 68. 

Sebastian Prödl sollte ebenfalls in der Winterpause an sich arbeiten, vor allem Antritt und Passspiel lassen derzeit etwas zu wünschen übrig. Von seinen eröffnenden Pässen und Flanken kommen aktuell nicht gerade viele bei eigenen Mitspielern an, er versucht es derzeit etwas mit der Brechstange. Dem gegenüber steht aber auch eine sehr gute Rettungsaktion an der Strafraumgrenze in höchster Not.

Wesentlich stabiler als seine beiden Nationalmannschaftskollegen zeigte sich da Zlatko Junuzovic, der einerseits den Offensivkräften oftmals den Rücken frei hielt, gleichermaßen aber auch immer wieder wieder mit in den Angriff ging und sogar selbst vier mal den Abschluss suchte. Einmal mehr überbot er die 12km-Marke bei der Laufleistung und seine Zweikampfwerte waren mit knapp 54% auch in Ordnung.

Der von allen Bremer Fans erhoffte, versöhnliche Abschluss blieb zwar aus, dennoch ist der Zug Richtung europäische Bewerbe bei vier Punkten Rückstand noch lange nicht abgefahren. Jetzt gilt es jedoch erst einmal, einen Nachfolger für Klaus Allofs zu finden. (thelex)


Video-Highlights

Martin Harnik (Mainz 05 – VfB Stuttgart, Tor zum 0:1 für den VfB):

http://vimeo.com/55729071


Leistungsdaten

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. Andreas Ivanschitz​
  2. David Alaba
  3. Zlatko Junuzovic

 

(Autoren: kara, kicknik, maha, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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