Deutschland

Fortuna Düsseldorf – mit neuem Trainer und drei rot-weiß-roten Legionären

Mit neuem Coach und Elan doch noch um den Aufstieg?

Wenn am kommenden Wochenende die Rückrunde in der 2. Deutschen Bundesliga angepfiffen wird, hat Fortuna Düsseldorf unter Neo- Coach Lorenz-Günther Köstner die Chance, sich wieder Richtung obere Tabellenhälfte zu orientieren. Nach dem Abstieg in der Saison 2012/13 und einer eher „schwachen“ Hinrunde unter Trainer Mike Büskens wird man sehen, wie die Fortuna unter Köstner in die letzten 15 Spiele der Saison 2013/14 geht.

Neben dem Wechsel auf der Trainerbank gab es auch einen erfreulichen Transfer aus österreichischer Sicht in der Winterpause: Michael Liendl wechselte vom Wolfsberger AC zur Fortuna – neben Erwin Hoffer und Christian Gartner der dritte rot-weiß-rote Legionär bei den Düsseldorfern.

Nach dem Abstieg kam die Ernüchterung

Ex-Trainer Mike Büskens hatte als Nachfolger von Norbert Meier ein schweres Erbe anzutreten. Meier galt lange Zeit in Düsseldorf als unantastbar – führte er die Rot-Weißen innerhalb von 4 Jahren aus der 3. Liga in die Bundesliga. Er verstand es, aus dem vorhandenen Kader alles herauszuholen und so den Weg zum Erfolg zu ebnen. Doch nach einer katastrophalen Rückrunde in der Bundesliga – in den letzten 12 Spielen gab es keinen Sieg – stieg Fortuna Düsseldorf wieder in die 2. Liga ab. Die Ära von Norbert Meier war damit ebenfalls zu Ende.

Sein Nachfolger Büskens konnte aber an die Erfolge seines Vorgängers nicht anknüpfen. Zweifellos hatte Büskens zu wenig Erflog mit den Düsseldorfern: Das 4-4-2-System bzw. der Wechsel auf ein 4-2-3-1 brachte die Mannschaft nicht auf die Spur des Erfolgs zurück. Auch einige Personalsorgen und Verletzungen machten die Sache für den Trainer nicht einfacher. Der Vorstand der Fortuna reagierte auf die sportliche Talfahrt (vier Niederlagen in den letzten 5 Spielen unter Büskens) und so wurde der Trainer Ende November entlassen.

Unter Interimscoach Oliver Reck hatte Fortuna Düsseldorf wieder an Stabilität gewonnen: Das lag zum einen an der Rückkehr von Stelias Malezas in die Innenverteidigung, zum anderen an der defensiveren Ausrichtung der Außenverteidiger Tobias Levels und Dustin Bomheuer – Stabilität in die Abwehr zu bringen war die Hauptaufgabe. Zudem konnte unter Reck wieder eine Hierarchie in der Mannschaft festgestellt werden.

Das Einspielen wird eine gewisse Zeit erfordern

Seit dem Jahreswechsel hat nun Lorenz-Günther Köstner die Zügel bei den Düsseldorfern in der Hand. Köstner ist kein Unbekannter, zuletzt coachte er interimsmäßig zwei Mal den VfL Wolfsburg. Weitere Stationen von Köstner als Trainer waren u.a. der 1. FC Köln, der Karlsruher FC und Rot-Weiss Essen.

Wichtig wird für den neuen Cheftrainer nun sein, was er mit den vorhandenen Spielern und mit welchem System erreichen kann. Ob es wieder mit einem 4-4-2 oder 4-2-1-3-Grundsystem auf den Platz geht, hängt von den Spielern und dem Gegner ab. Dem Gegner keine Offensivmöglichkeiten bieten, lautet die Devise von Neo-Trainer Köstner.

In der Offensive ruhen die Hoffnungen auf Charlison Benshop und Erwin Hoffer (in den letzten drei Spielen jeweils ein Tor). Mit der Augsburger Leihgabe Artiside Bancé verfügt die Fortuna über einen weiteren Mittelstürmer, der weiß wo das Tor steht.

Im Mittelfeld der Düsseldorfer wieder Konstanz hineinzubringen, wird für den Trainer wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe. Mit Ben Halloran und Tugrul Erat sollen mehr Akzente über die Flügel gesetzt werden. Der österreichische Export Christian Gartner (kam im Sommer vom SV Mattersburg) könnte ebenfalls – trotz seines jungen Alters – an die Rolle des Mittelfeldmotors herangeführt werden. Vor allem Neuzugang und Spielmacher Michael Liendl soll für Ruhe und die nötigen Impulse aus dem Mittelfeld sorgen – vor allem auch durch seine brandgefährlichen Standardsituationen.

3:4-Niederlage in Testspiel gegen den BVB      

Das Liendl dem Druck als Spielmacher gewachsen scheint, zeigte er diese Woche bei der Niederlage im Testspiel gegen den BVB. Der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Österreicher (kam für Hoffer) bot eine ansprechende Leistung und war mit einem Freistoß am Ausgleichstreffer zum zwischenzeitlichen 3:3 beteiligt.

In der Innenverteidigung gab gegen die Dortmunder Adam Bodzek sein Debüt an der Seite von Martin Latka. Der noch unter Interimscoach Reck berücksichtigte Grieche Malezas saß über die vollen 90 Minuten auf der Bank. Es ist möglich, dass Köstner mit dieser Innenverteidigung zum Rückrundenstart am Montag gegen 1860 München so spielen lässt.  

Trotz der Niederlage gegen den Tabellendritten der Bundesliga zeigte die Fortuna eine gute Leistung und es war die erste Handschrift des neuen Trainers zu erkennen. Das schnelle Umschalten zwischen Abwehr und Angriff wird gegen 1860 München entscheidend sein.

Das österreichische Trio    

Die drei österreichischen Legionäre Hoffer, Gartner und Neuzugang Liendl können sich in den restlichen 15 Spielen der Rückrunde unter Coach Köstner durchaus einige Einsatzminuten erwarten. Hoffer hat nach seinen drei Toren in den letzten drei Pflichtspielen einen Lauf. Man darf gespannt sein, ob dem 26-jährigen nun der sprichwörtliche Knoten aufgegangen ist.

Der im Sommer zu den Düsseldorfern gewechselte Cristian Gartner spielte in den letzten fünf Pflichtspielen von Beginn an, der zentrale Mittelfeldspieler empfahl sich davor bei den Amateuren und im Training. Ein Einsatz gegen 1860 München am Montag ist fraglich, kämpft der U-19 ÖFB-Teamspieler im Moment mit einer leichten Knieblessur.

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Mit Michael Liendl fanden die Düsseldorfer für die Spielmacher-Position einen Mann, der mit seinen 28 Jahren über Erfahrung und Routine verfügt. Beim Wolfsberger AC erzielte Liendl in der laufenden Saison in 21 Spielen elf Tore und bereitete fünf weitere vor. Hier gibt's für die Düsseldorfer Fans zur Einstimmung ein "Best of" seiner schönsten Tore und Aktionen:

Fortuna Düsseldorf versucht mit Neo-Trainer Köstner einen Neustart in der 2. Liga. Vom Aufstiegs-Relegationsplatz trennen die Düsseldorfer sechs Punkte. Man darf gespannt sein, wie sich die Truppe zum Rückrundenstart gegen 1860 München präsentieren wird. (as)       

 

Teil 1: Der 1. FC Köln unter Peter Stöger – vom chaotischen Absteiger zum Winterkönig

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Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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