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Gegner-Porträt Brasilien – Noch ohne Niederlage gegen Österreich

Rekordweltmeister Brasilien

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Brasilien zählt bei der kommenden Weltmeisterschaft allemal zu einer der Favoriten auf den Titel. Mit Stars wie Neymar Jr., Philippe Coutinho oder Roberto Firmino und Teamchef Adenor Leonardo Bachi, genannt „Tite“, will man vier Jahre nach der Heim-WM den Pokal in Russland zum insgesamt sechsten Mal in die Höhe stemmen. Für die „Seleção“ ist der Test am Sonntag gegen Österreich das letzte Vorbereitungsspiel bevor das Kräftemessen in Russland beginnt.

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Ein Blick in die Vergangenheit

Brasilien galt schon immer als eine Fußballnation, die große Namen wie Pelé, Ronaldinho oder Ronaldo hervorgebracht hat. Das beweist auch der Fakt, dass die „Canarinhos“, wie sie aufgrund ihrer blau-gelben Trikots noch genannt werden, bis jetzt an allen Weltmeisterschaften teilgenommen haben und sie auch am öftesten, nämlich fünf Mal, gewinnen konnten.

Der erste Triumph gelang 1958. Der damals erst 17-Jährige Pelé markierte mit seinem Treffer in der 90. Minute den 5:2-Endstand gegen Gastgeberland Schweden. Vier Jahre später konnte das Team den Titelgewinn in Chile wiederholen. Und weitere acht Jahre später, bei der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko, streckte man nach einem 4:1-Finalsieg gegen Italien den Pokal das dritte Mal in die Höhe.

In den darauffolgenden Jahren blieben die Brasilianer ohne Erfolg. Obwohl man Spieler wie Zico, Taffarel oder Dunga in den eigenen Reihen hatte, schied man entweder schon in der Vorrunde aus, oder musste sich in den Endrunden-Spielen geschlagen geben.  

Die Jahre um die Jahrtausendwende verliefen wieder erfolgreicher. 1994, bei der WM in den USA, sicherte man sich im Elfmeterschießen gegen Italien den vierten Titel. Im Jahre 2002 zog man erneut ins Finale ein, wo es die erste Weltmeisterschafts-Begegnung mit Deutschland gab. Zwei Tore von Ronaldo, dem im gesamten Turnier acht Tore gelangen, womit er als Torschützenkönig ausgezeichnet wurde, besiegelten den fünften Titel der „Pentacampeões“.

Die vergangenen Jahre verliefen dann eher enttäuschend. 2006 sowie 2010 wurde man den Erwartungen der Fans nicht gerecht und schied beide Male im Viertelfinale gegen Frankreich bzw. die Niederlande aus. Bei der letzten WM im eigenen Land wollte man die Herzen der Anhänger wieder zurück gewinnen. Doch man tat sich schon in der Vorrunde schwer zu überzeugen und konnte im Eröffnungsspiel gegen Kroatien nur knapp und mit etwas Glück einer Niederlage entgehen. Auch im Achtelfinale gegen Chile war keine gravierende Leistungssteigerung zu erkennen. Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit bzw. der Verlängerung, konnte man das Elfmeterschießen dennoch für sich entscheiden. Auch das Viertelfinale verlief, zumindest ergebnistechnisch, erfolgreich. Doch der Einzug ins Halbfinale wurde durch die schwere Verletzung von Neymar Jr. überschattet. Viele waren sich sicher, dass die Verletzung des damaligen Barcelona-Angreifers das WM-Aus bedeuten würde. So kam es schließlich auch. Die Deutschen fegten mit einem 7:1 über die Seleção hinweg und begruben die Träume eines Gewinnes der Weltmeisterschaft im eigenen Land.

Spieler und Trainer

Vielleicht war das 7:1-Debakel auch der Grund warum im diesjährigen Kader der Brasilianer nur fünf Spieler dabei sind, die auch schon bei der WM 2014 im Aufgebot standen.

Als noch wichtiger jedoch könnte sich der Wechsel am Teamchef-Posten erweisen. 2016 übernahm der gebürtige Brasilianer Tite das Amt des entlassenen Carlos Dunga. Ein sehr kluger Schachzug.

Der 57-Jährige krempelte in der Nationalmannschaft einiges um, änderte das Spielsystem und machte das Spiel weniger von Neymar Jr. abhängig, womit er eine Menge Druck vom 26-Jährigen nahm. Er versuchte das Zentrum zu stärken, brach die traditionelle „Doppel-Sechs“ und ersetzte sie durch ein Dreier-Mittelfeld. Zudem gibt es in Brasiliens Nationalmannschaft seit seinem Amtsantritt keinen fixen Kapitän mehr – die Schleife wird in jeder Partie von einem anderen Spieler getragen.

Als Trainer machte sich Tite zuerst in seiner Heimat einen Namen. Mit Corinthians gewann er 2011 und 2015 die Meisterschaft, holte 2012 zudem die Copa Libertadores. Im Juni 2016 wurde er schließlich als neuer Teamchef des fünfmaligen Weltmeisters vorgestellt. Der Fokus galt von Anfang an der WM in Russland und der damit verbundenen Qualifikation, die äußerst erfolgreich verlief. Schon im März 2017 löste man nach einem 3:0-Sieg gegen Paraguay das Ticket zur WM und qualifizierte sich als erste Mannschaft, neben Russland, für das Großereignis.

Wie bereits erwähnt, stehen im WM-Aufgebot der Brasilianer heuer nur fünf Spieler, die bereits 2014 dabei waren. Dennoch verfügt der diesjährige Kader über eine Menge Qualität.

Im Tor hat Teamchef Tite die Wahl zwischen AS-Rom-Keeper Alisson und Ederson von Manchester City, wobei bei der Weltmeisterschaft eher ersterer den Vorzug erhalten wird. Auch in der Verteidigung weisen die „Blau-Gelben“ eine Menge Qualität auf. Marcelo vom CL-Sieger aus Madrid gilt als unumstritten. In der Innenverteidigung werden Thiago Silva und Marquinhos von PSG bzw. Miranda von Inter Mailand um einen Stammplatz kämpfen. Rechts hinten wäre Dani Alves gesetzt gewesen. Der 35-Jährige steht aufgrund eines Kreuzbandrisses jedoch nicht zur Verfügung, weshalb Danilo von Manchester City in Russland seine Position bekleiden wird. Im Mittelfeld haben Real-Sechser Casemiro, sowie Paulinho von La-Liga-Meister Barcelona und Renato Augusto, der in China bei Beijing Guoan unter Vertrag steht, sehr gute Chancen auf einen Startplatz. Im Angriff hat Teamchef Tite die Qual der Wahl. Neymar Jr., Roberto Firmino, Philippe Coutinho, Gabriel Jesus und Willian lauten die Namen der brasilianischen Offensiv-Stars.

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