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Legionärs-Check DFL, 32. Spieltag

Inniges Nasenbussi als Vorspiel zum CL-Finale.

Matthias Sammer und Jürgen Klopp gerieten nach dem – völlig verdienten – Ausschluß des übermotivierten und überharten Bayern Rafinha ein wenig aneinander. Ein kleiner Vorgeschmack auf das große deutsche Duell in Wembley und ein Nachbeben des Götze-Transfers. Das war aber eigentlich schon das Highlight eines relativ zerfahrenen Bundesliga-Schlagers.

Viel spannender verläuft derzeit ohnedies der Kampf um den Klassenerhalt. Obwohl es Werder Bremen wieder nicht geschafft hat, drei Punkte einzufahren, hat man sich dennoch um einen Punkt weiter vom Relegationsplatz entfernt. Jedoch ist das für die Bremer alles andere als ein Grund, befreit aufzuatmen, wer weiß, ob ihnen die direkten Verfolger auch kommende Runde so freizügig in die Karten spielen.

 

 

borussia_moenchengladbach

0:1

fc_schalke_04
08 (0:0) 04

Ein eher durchschnittliches Spiel wurde den Fans der DFL zum Auftakt dieser Spielrunde geboten. Durch den späten Treffer von Shooting Star Julian Draxler konnte Schalke die drei Punkte für sich beanspruchen und somit seinen CL-Qualifikationsplatz festigen. Sogar Schalke-Trainer Jens Keller hätte nach dem Spiel ein Unentschieden als gerecht empfunden. 

Martin Stranzl spielte bei Gladbach durch und bot eine solide, durchschnittliche Leistung. Christian Fuchs wurde wenige Minuten vor Schluss – wohl aus zeittaktischen Gründen – eingewechselt, konnte aber keine Akzente mehr setzen. (kicknik)

 

 

vfb_stuttgart

0:2

greuther_fuerth
12 (0:0) 18

Blamage für den VfB! Stuttgart zeigte eine sehr schwache Leistung und verlor daheim vor eigener Kulisse gegen den Absteiger Greuther Fürth mit 0:2. Nun haben die Schwaben noch zwei Bundesliga-Spiele Zeit , wieder in Form zu kommen, andernfalls setzt es im Pokalfinale gegen den FC Bayern eine schwere Schlappe. Das Fehlen von Tasci (verletzungsbedingt), Niedermeier und Ibisevic (beide Gelb-Sperre) veranlasste Trainer Labbadia eine Systemänderung vorzunehmen – im 4-4-2 wurde Martin Harnik dieses Mal im 2-Mann-Sturm (gemeinsam mit Okazaki) aufgeboten, wodurch seine Stärke, in die Lücke vorzustoßen, leider neutralisiert wurde. Dementsprechend kam er – trotz solider Laufleistung – nicht wirklich ins Spiel und konnte keine entscheidenden Akzente setzen. Raphael Holzhauser wurde beim Stand von 0:1 ins Spiel gebracht, aber konnte dem Spiel in der kurzen Einsatzzeit seinen Stempel nicht mehr aufdrücken. (xandi)

 

 

hannover_96

2:2

mainz_05
09 (1:1) 10

Am Samstag trennten sich Hannover und Mainz mit einem 2:2 Unenschieden. Vor 47.000 Zuschauern verringerten beide Mannschaften erfolgreich ihre Chance auf internationale Startplätze. Die Mainzer begannen stark gegen H96, bereits nach fünf Minuten gelang Müller die Führung. Der Hannoveraner Jan Schlaudraff spielte einen schrecklichen Pass genau auf die Füße von Müller und dieser nutze die Gelegenheit eiskalt aus. Aber Schlaudraff machte seinen Fehler wieder gut, in der 37. Minute schlug er eine präzise Flanke in den Strafraum, dort nickte Sobiech zum Ausgleich ein. War die erste Halbzeit noch eher unspektakulär hatte es die Zweite in sich.  Wolfgang Stark gab Christian Schulz in der der 65. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. Davon ließ sich die Slomka-Elf aber nicht aus der Bahn bringen und erzielte in der 71. Minute das 2:1, Diouf war der Torschütze. Aber auch Mainz gab nicht auf und schaffte noch den Ausgleich, Müller mit seinem zweiten Tor an diesem Tag (79.) nach guter Vorarbeit von Sean Parker. Der Punkt bringt keines der beiden Teams weiter, der Endspurt um die internationalen Plätze wird wohl ohne Hannover und Mainz stattfinden.

Andreas Ivanschitz verletzte sich beim Aufwärmen an der Leiste und kam nicht zum Einsatz. Julian Baumgartlinger spielte über die vollen 90 Minuten. Er spulte die weiteste Distanz aller Feldspieler ab (12,33 km), zeigte sonst aber eher eine durchschnittliche Leistung. Vor allem sein Ballverlust in der 70. Minute war folgenschwer, führt dieser doch zum 2:1 durch Diouf. Er gewann aber trotzdem die meisten Zweikämpfe (16) aller Spieler am Feld. (maha)

 

 

sv_werder_bremen

2:2

tsg_1899_hoffenheim
14 (2:0) 17

Unfassbar tolle Fans, eine ebensolche Stimmung und eine Werder Mannschaft, die sich von Anpfiff weg voll reingehaut hat – und dennoch schaut nach einer komfortablen 2:0-Führung bis zur 85. Minute wieder nur ein trauriges 2:2-Unentschieden heraus. Am Ende gab es statt der erhofften Partystimmung in Bremen nur lange Gesichter. Einziges Glück für Werder ist, dass an diesem Wochenende sämtliche in der Tabelle dahinter platzierte Mannschaften verloren haben (außer Hoffenheim natürlich) und der Abstand zum Relegationsplatz durch dieses eine Pünktchen sogar auf drei Zähler angewachsen ist. Dennoch hätte man sich mit einem Sieg fast aller Abstiegssorgen entledigen können.

Ohne den suspendierten Marko Arnautovic und den kurzfristig erkrankten Zlatko Junuzovic begann Werder von Beginn an extrem fokussiert und zweikampfstark. Bereits nach 17 Sekunden wurde Aaron Hunt knapp innerhalb der der Strafraumgrenze zu Fall gebracht, den darauffolgenden Elfmeter verwandelte er selbst trocken. Werder führte 1:0! Gefühlt die erste Führung des Teams seit Monaten. Die Bremer – unterstützt von einem phantastischen Publikum – spielten sich in einen Rausch. Nicht unbedingt Zauberfußball, aber Einsatz, Willen und Zweikampfstärke bis zum Anschlag. In dieser Phase fiel auch das 2:0 durch Kevin de Bruyne (24.), das wunderschön von Nils Petersen herausgespielt wurde. In der zweiten Halbzeit übernahm Hoffenheim für gute zehn Minuten das Kommando, Bremen konnte sich jedoch wieder in das Spiel hineinbeißen. Zahlreiche Chancen auf das alles entscheidende 3:0 blieben mangels Präzision und Konzentration ungenützt und so schockte der Hoffenheimer Sven Schipplock die grüne Menge mit seinem Doppelpack in Minute 86. und 91. – ein für Hoffenheim mehr als schmeichelhaftes Remis. Für Bremen heißt es nun diese Woche, abermals so eine tolle Stimmung bis zum Heimspiel am Samstag gegen die Frankfurter Eintracht aufzubauen, endlich diesen verdammten Sieg einzufahren und den Klassenerhalt zu fixieren. 

Sebastian Prödl spielte über die volle Distanz durch, gewann 58 % seiner Zweikämpfe und brachte 86 % Pässe bei eigenen Mitspielern an. In der Luft wie immer sehr souverän, ebenfall mit einer für ihn mehr als beachtlichen Laufleistung von über 10 km. In der 35. mit einer sehr riskanten Attacke gegen Firmino im Strafraum, in der 55. Minute hatte er das 3:0 auf dem Kopf, traf jedoch leider nur ins Außennetz. (thelex)

 

 

bvb_borussia_dortmund

1:1

fc_bayern_muenchen
02 (1:1) 01

Die Generalprobe für das Champions League-Finale am 25.0.5 in Wembley/London hatte es nur in den letzten 25 Minuten in sich. In inniger Abneigung trennte man sich am Samstagabend mit einem 1:1. Das Unentschieden zwischen dem künftigen und dem entthronten deutschen Meister bot einen kleinen aber markanten Vorgeschmack auf das Finale. Jupp Heynckes schonte nach dem 3:0 gegen Barcelona einige seiner Stammkräfte. Lahm, Schweinsteiger, Martinez, Ribery, Müller, Robben fanden sich nicht in der Startaufstellung wieder. Jürgen Klopp setzte auch auf Rotation. Reus, Piszczek, Hummels und Bender waren nicht in der Startelf. Deswegen lässt sich sportlich aus diesem "Warmlaufen" für Wembley nicht viel ableiten, dafür fehlten auf beiden Seiten zu viele spielentscheidende Protagonisten. Es war allerdings eine sehr intensive Partie, in der sich beide Mannschaften nichts geschenkt haben – ein Spitzenspiel eben. David Alaba durfte für seinen guten Freund Ribery auf der linken Aussenbahn stürmen. Der linken Seite fehlte nur ein vernünftiger Linker Verteidiger. Diego Contento, der sich als solcher ausprobieren durfte, agierte an diesem Nachmittag bestenfalls unglücklich. Verschuldete mit seinem schlechten Stellungsspiel das 0:1, produzierte viele Fehlpässe und war alles in allem kein wirklicher Alaba-Ersatz. Dem geschuldet kamen keine Wunderdinger von unserem wohl besten Kicker. Ein paar Sprints in freie Räume, ein paar technische Schmankerl – alles in allem eine durchschnittliche Leistung von Alaba. (sami)

 

 

sc_freiburg

2:0

fc_augsburg
06 (1:0) 16

Selten war eine Analyse eines Trainers kurz nach dem Abpfiff so präzise und prägnant als jene von Markus Weinzierl nach dem Spiel in Freiburg. "Wir müssen in Führung gehen", sagte der Trainer des FCA über die Gründe für die Niederlage im Breisgau, nach der sein Team weiter auf dem Relegationsplatz hängen bleibt. Das Bangen darf also für Alexander Manninger und seine Kollegen weitergehen, da die Mannschaft es nicht fertig brachte, die Steilvorlage der direkten Konkurrenten im Abstiegskampf nicht zu nützen. An unserem derzeit wohl besten Goali mit einem österreichischen Pass lag es aber auf keinen Fall. Alexander Manninger hatte beim ersten Gegentor Pech, als er den Ball zwar glänzend parierte, dieser aber unglücklicherweise genau auf Makiadi kam. Hielt kurz vor der Pause überragend gegen Jonathan Schmid – nach der Pause gab es noch einige Glanzparaden zu bewundern. Trotz einer engagierten Partie verlor der FCA also 2:0 und verpasste den Befreiungsschlag. Die rund 1500 FCA Fans im ausverkauften Magesolar-Stadion waren hin- und hergerissen. Die Leistung der Mannschaft stimmte, das Ergebnis vor der Halbzeitpause wie so oft nicht. Nach dem Wechsel änderte sich aber das Spielgeschehen, Freiburg investierte mehr, griff früher an und belohnte sich selbst.   "Es sind noch zwei Mal 90 Minuten zu spielen in dieser Saison und werden wir zwei Mal alles geben", macht Weinzierl sich und seiner Mannschaft Mut. Realistische Hoffnung auf weitere Punkte dürfen sich die Schwaben aber nur mehr am letzten Spieltag gegen Greuter Fürth machen. Davor geht es gegen den haushohen Favoriten zum FC Bayern. (sami)

 


Leistungsdaten

20122013_32

Legende:
Min (Einsatzminuten)
TS (Torschüsse)
TSV (Torschussvorlagen)
ZK (gewonnenen Zweikämpfe in Prozent)
PQ (erfolgreiche Pässe in Prozent)
BK (Ballkontakte auf 90 Minuten hochgerechnet)
Distanz (gelaufene Kilometer während der gesamten Einsatzminuten, auf 90 Minuten hochgerechnet)
Läufe (die Anzahl der intensiven Läufe auf 90 Minuten hochgerechnet)
Vavg. (Durchschnittsgeschwindigkeit während der gesamten Einsatzminuten in km/h)
90M (Werte auf 90 Minuten hochgerechnet, falls nicht über die volle Distanz im Einsatz, Einsätze < 15 Min. werden nicht hochgerechnet)
+/- (Wertung ähnlich wie Eishockey: -1 bei Gegentor am Feld / +1 bei Tor am Feld (zusätzlich +1 bei Assist, +2 bei Tor)) 
Farbcodes der Zellen: hellgrün (Bestwert innerhalb der Mannschaft) / dunkelgrün (Bestwert aller Spieler der Partie) 


Legionärswertung

So sieht diese Woche unsere Wertung der Top-3-Legionäre aus ÖFB-Sicht aus:

  1. Martin Stranzl
  2. Alexander Manninger
  3. David Alaba

 

(Autoren: kara, kicknik, maha, sami, thelex, xandi)

Alexander Doubek

Alexander DOUBEK (Gründer/Chefredakteur) Bei 12terMann seit: 09/2011 M: alexander.doubek@12termann.at T: @AlexanderDoubek  

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